Im Wechselbad der Gefühle

In einem umkämpften Cupspiel schenkten sich die NLA-Teams Jona und Einsiedeln nichts. Nachdem es die Einsiedler im vierten Satz versäumt hatten, den Sack zuzumachen, tat dies Jona und steht nun im Cup-Halbfinal.

Das Cupspiel vom Sonntagabend wurde mit Spannung erwartet, war doch im Vorfeld überhaupt nicht klar, welches Team das Match eher für sich entscheiden könnte. Im ersten Satz startete Einsiedeln wie die Feuerwehr. Nach dem technischen Time-out legte Mittelblocker Ben Hensler eine regelrechte Serviceserie hin und die Einsiedler gingen deutlich in Führung. Schnell stand es 16:8 für die Gäste. Diesen Rückstand konnte das Heimteam nicht mehr aufholen und der erste Satz ging deutlich an Einsiedeln.

Im zweiten Durchgang waren es jedoch die Klosterdörfler, die nie richtig ins Spiel fanden. Jona drehte auf und punktete über alle Positionen. Zwischenzeitlich gingen sie sogar mit 20:10 Punkten in Führung. Diesen Satz schrieben die Einsiedler ab und der Spielausgang war wieder offen.

Den Vorsprung holen

Der dritte Satz war einiges umkämpfter, zu Beginn konnte sich punktemässig kein Team vom anderen lösen. In der Endphase lag Einsiedeln immer zwei, drei Punkte vorne. Beim Stand von 22:19 für Einsiedeln bäumten sich die St. Galler zwar noch einmal auf, nach drei spektakulären Punkten durch Fred Stahl und Aleksandar Milovancevic machten diese jedoch den Sack zu und holten sich die 2:1-Satzführung.

Spannung mit Händen greifbar

Nur noch ein Satz fehlte den Klosterdörflern zum Sieg. Sie arbeiteten konzentriert, aber auch Jona wollte sich die Butter nicht so leicht vom Brot nehmen lassen. 

In emotionsgeladenen Spielzügen sahen die Zuschauer viele schöne Angriffs- und Verteidigungsaktionen. Beim Stand von 12:12 buchte Einsiedeln fünf Punkte in Serie. Das mitgereiste Publikum wagte zu hoffen, dass diese bereits für den Satzgewinn reichen würden. Beherzt kämpfte Jona weiter. 

Bald zeigte der Spielstand 22:18 für die Gäste. Fortan griffen Fortuna und Nervenflattern ins Geschehen ein: Jona punktete drei Mal in Folge und Einsiedeln blieb nur noch ein einziger Punkt Reserve. Nach einem schönen Smash von Topscorer Milovancevic fehlten Einsiedeln fortan nur noch zwei Punkte zum Spielgewinn. Mit viel Glück punktete Jona zweifach, der Spielstand zeigt 23 beide. Darauf folgte der längste Ballwechsel des Spiels mit schönen Rettungsaktionen und spektakulären Angriffen. Jona machte den Punkt und die Zuschauer schrien sich fast ihre Lungen aus dem Leib. Einsiedeln verlor daraufhin den Mut und produzierte einen Fehler, worauf Jona erneut den Satzausgleich schaffte.

Der Entscheidungssatz

Im Tie-Break startete Jona stärker. Der VBC Einsiedeln liess sich vorerst jedoch nicht verunsichern und blieb konstant mit einem oder zwei Punkten Rückstand am Gegner dran. Mit einem schönen Punkt von Dominik Schnüriger keimte beim Stand von 9:11 für Einsiedeln nochmals kurz Hoffnung auf. Diese wurde jedoch durch saubere Arbeit der Joner zunichte gemacht. Der Gastgeber holte sich den fünften Satz mit 15:10 Punkten und zog ins Cup-Halbfinal ein. Auf den Gesichtern der Einsiedler Spieler war grosse Enttäuschung abzulesen, vor allem da sie im vierten Satz nur zwei Punkte vom Spielgewinn entfernt gewesen waren.

Das über zweistündige Spiel war sehr spannend, was sich ebenfalls über den Geräuschpegel im Publikum ausdrückte. Mehrere Spieler und Fans dürften vom lauten Anfeuern wohl heiser nach Hause gefahren sein.

Matchtelegramm

Cornèrcard Volley Cup, Viertelfinal, TSV Jona – VBC Einsiedeln 3:2 (16:25, 25:12, 21:25, 25:23, 15:10).

300 Zuschauer

Jona. Ruben Oliveras (Libero), Xander Heynen, Roman Brühwiler, Gian Reto Riedi, Grayson Overman, Jonas Stadelmann, Michael Huser, Marco Bürgi, Luca Beeler, Joel Roos, Nicolas Meier, Michiel Zandbergen. Coach: Urs Winteler

Einsiedeln. Silvan Kälin (Captain), Dominik Schnüriger, Dominik Husi, Raphael Kälin, André Kretzschmar, Ben Hensler, Matthew Hender, Fred Stahl, Aleksandar Milovancevic, Rafael Schnüriger, Michael Birchler (Libero), Manuel Bischofberger. Coach: Ernst Rüdisüli, AC: Philippe Husi.