Rückschlag auf dem Weg in die Playoffs

Den Einsiedlern war die Wichtigkeit des Spiels wohl bewusst. Doch auch den Spielern von Andwil war wohl nicht entgangen, dass es jetzt um alles geht. Beide Teams starteten konzentriert und waren zu keiner Zeit bereit, auch nur einen Zentimeter von ihrem Marschplan abzuweichen. Von Anfang an waren auf beiden Seiten starke Emotionen spürbar, die sich bei jedem Punkt aufbauten und sich bei umstrittenen Entscheidungen explosionsartig in Richtung Schiedsrichter entluden.

Beide Teams starteten mit starkem Sideoutspiel. Jeder Punkt war umkämpft und wurde frenetisch gefeiert. Jedem Team gelang es sich mit kurzen Punkteserien zwischenzeitlich abzusetzen. Die Führungen waren jedoch nicht satzentscheidend, da das zurückliegende Team umgehend den Rückstand wieder wett machte. Kopf an Kopf ging es dem Satzende entgegen. Andwil konnte den ersten Satzball herausspielen. Postwendend glichen die an diesem Tag von Philippe Husi gecoachten Einsiedler aus und erspielten sich ihrerseits einen Satzball. Im Gegensatz zu den Einsiedlern waren die Andwilesen nicht in der Lage zu kontern und so ging der erste Satz an die Gastmannschaft. Mit dem ersten Satz im Rücken hätte man vermuten können, dass die Einsiedler im zweiten Satz etwas mehr Ruhe ausstrahlen und sich mehr auf ihre Stärken konzentrieren könnten. Weit gefehlt. Die einzige Mannschaft die das Niveau vom ersten Satz halten konnte war das Heimteam. Die Einsiedler streuten unerklärlich viele Fehler im Spiel ein. Timeout's zogen am Team von Philip Husi vorbei ohne auch nur die Spur einer Veränderung zu hinterlassen. Die logische Folge war der Satzausgleich. Der dritte Satz überraschte dann wohl Zuschauer wie Spieler gleichermassen. Als hätte die einte Spielhälfte mehr Gegenwind waren es nun die Andwilesen, die völlig aus dem Tritt gerieten. Die Einsiedler hingegen machten dort weiter, wo sie im ersten Satz aufgehört hatten. Sie spielten druckvoll und konzentriert und spielten im gleichen Rahmen Katz und Maus mit dem Gegner, wie es ihnen zuvor im zweiten Satz ergangen war. Obwohl die Andwilesen alles versuchten, liessen sich die Einsiedler nicht aus dem Konzept bringen und gingen zu zweiten Mal in Führung. Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Einsiedler, die sich auf der, nennen wir es mal die Gegenwindseite wiederfanden und sich den Wind ins Gesicht peitschen lassen mussten. Der Gegenwind wurde personifiziert durch die Heimmannschaft, die dritten Satz vergessen hatten und lostürmten wie die Feuerwehr. Die Einsiedler fühlten sich wieder in den zweiten Satz zurückversetzt, nichts gelang, nicht funktionierte. Konsterniert musste man zusehen, wie sich die Heimmannschaft den zweiten Satz unter den Nagel riss. Es galt nun die verlorenen Sätze zu vergessen und sich auf die positiven Aspekte des eigenen Spiels zu konzentrieren.
Dies gelang vorzüglich und die Einsiedler begannen ihr bestes Sideoutspiel zu zeigen. Leider traf dies auch auf die Heimmannschaft zu. Bis zum Seitenwechsel schafften die Andwilesen das Sideout nur einmal nicht auf Anhieb, weshalb die Einsiedler mit einer 8:6 Führung wechselten. Die Klosterdörfler bauten die Führung bis zum 13:10 aus, bevor sie völlig aus dem Tritt gerieten und dem Gegner 5 Punkte in Folge zugestehen mussten. Dem gewieften Leser wird nicht entgangen sein, dass das Spiel somit verloren ging. Auch wenn die Einsiedler wegen des verloren Vorprungs noch etwas ungläubig aus den Trikots schauten, mussten sie sich mit dem Gedanken anfreunden, eine grosse Chance vergeben zu haben.
Der Kampf um die Playoffplätze ist somit aus Sicht der Einsiedler unnötigerweise noch spannender geworden, da sich jetzt vier Teams mit exakt gleich viel Punkten um zwei Plätze, die für die Playoff berechtigen, streiten.
Noch sind die Chancen für die Einsiedler intakt die Playoff zu erreichen. Aber für die letzten zwei Spiele heisst das Motto: 'Verlieren verboten!'

Volleyball NLB/ Ost
VBC Andwil Arnegg vs VBC Einsiedeln 3:2 (24:26,25:14,18:25,25:17,15:13)


VBC Andwil Arnegg:
Remo Jung, Tobias Ledergerber, Roger Forrer, Mark Tilly, Nik Koller, Tobias Kummer, André Kraft, Marcel Rutsch, Silvan Ledergerber, Benjamin Ledergerber, Stefan Koller, Dirk Heynen (Trainer)

VBC Einsiedeln Einsiedeln:
Manuel Bischofberger, Patrick Braun, Raphael, Kälin, Roger Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, Dominik, Daniel Roder, Husi (Libero), Dominik Schnüriger, Rafael Schnüriger, Stefan Schädler, Marco Bianchi. Coach: Philippe Husi