Sieg anstatt forfait-Niederlage (oder: 7 Hühner in Zürich)

Am Montag begaben sich die Spielerinnen des Damen 2 für ein Meisterschaftsspiel nach Oerlikon - Eine Reise mit Hindernissen. Zum Glück konnte das Spiel trotz Aufregung im Vorfeld 3:1 für die Klosterdörflerinnen entschieden werden. 

 

Es war ein verhängnisvoller Montagabend: Das durch schulische und krankheitsbedingt etwas dünn gesäte Kader des Damen 2 hätte sich um 18 Uhr am Bahnhof treffen sollen. Nach einiger Wartezeit und Gedankenakrobatik, wer denn nun alles noch am Einsiedler HB eintreffen sollte, war man um 18.15 bis auf eine Spielerin komplett. Mehrere Anrufe auf das Handy der fehlenden Spielerin nützten nichts, also machten sich sechs Spielerinnen plus interims-Coach Schebecca Rüriger auf den Weg in Richtung Zürich (notabene: die 7. Spielerin, Dandra Seck reiste selber an, was sich noch als grosses Glück erweisen sollte).

Gerade erst abgefahren fanden sich die Spielerinnen in der Brunau im grossen Stau wieder (von diesem Verkehrschaos war gemeinerweise im Radio nicht die Rede gewesen). Anfangs nahm man es mit Humor: Die Zeit wurde genutzt, die übrigen Fahrer(innen) zu analysieren, das eigene Traumauto zu erküren, lauthals mit den "RTL Hits 2011" mitzusingen, das Abendessen zu vertilgen oder eine gemütliche Zigi zu rauchen.

Herrgolani!

Nach etwa einer halben Stunde im Stau hatten sich die Spielerinnen mit ihren zwei Autos langsam in Richtung Wiedikon vorgedrängt. Doch siehe da! Der Verkehr lichtete sich keineswegs, es wurde nur "lengersi verreckter"! Wenigstens liefen sie nicht in Gefahr, eine Geschwindigkeitsbusse einzufangen. Auch auf der neu wiedereröffneten Hardbrücke und der ganzen Rosengartenstrasse stockte der Verkehr. Die Zeit wurde zusehends knapp, hätte das Spiel doch um 20.15 Uhr begonnen. Etwa um 19.50 Uhr rief die besorgte Spielerin Dandra Seck die Anderen an, um zu fragen wo sie blieben. Dandra war bereits rund 50 Minuten umgezogen in der Halle. Die Einsiedlerinnen versicherten, sie seien nahe am Ziel.

Durch diverse Iphone-Navis gelenkt, näherten sich die Spielerinnen zusehends der Turnhalle. Um 19.54 bogen sie in die Zielgerade ein, doch siehe da! Noch mehr Stau. Sie hätten es kaum für möglich gehalten. Kurz entschlossen schnappten sich Patrica Pleister (mit den Lizenzen) und Stichèle Mäheli ihre Taschen und legten einen Sprint ein. Rund 100 Meter weiter vorne in der Kolonne war das zweite Einsielder Auto, auch noch nicht im Ziel eingetroffen. Nach einer Weile (mit dem unterstützenden Hupen und Zurufen mehrerer im Stau stehender) erreichten Pleister und Mäheli das Gelände der Kanti Oerlikon. In der Hast spurteten sie kurzentschlossen auf ein Gebäude zu, welches sich als geschlossen entpuppen sollte. Nach neuerlichem Telefonat mit Dandra um 19.59 berichtete man, dass man zwar vor Ort sei, die Halle aber gerade nicht finde. Dandra beruhigte die Halbmarathon-Läuferinnen wiederum, sie habe die Gegnerinnen zur Spielverschiebung auf 20.30 Uhr überredet. Gott sei Dank!

Endlich angekommen

Dank dem Spürsinn von Stichèle fanden die beiden Sprinterinnen die Halle in Trakt A dann um 20.03 und lieferten die (meisten) Lizenzen ab. Nach einem kurzen Telefonat mit Rathrin Käber und dem Rest der Truppe fanden auch die übrigen Spielerinnen die Turnhalle um 20.13 Uhr. Nun hiess es: Umziehen im Eiltempo und noch schnell einen oder zwei Bälle spielen. Zum Glück waren die meisten Spielerinnen durch die Sprints zur Halle bereits warm (oder durch das Adrenalin des illegal-auf dem Trottoir-parkierens).

Da sich Routinier Dandra am Morgen einen Hexenschuss eingefangen hatte, waren die einsetzbaren Spielerinnen wiederum nur zu sechst. Grosser Dank gebührt Juniorin Habi Gorg, die ihren Einsatz mit Bravour meisterte und manch eine Mauer stellte.

20.30, Spielbeginn: Da die Einsiedlerinnen das Einspielen wirklich verpasst hatten, diente dazu nun der erste Satz. Die Routine liess zu wünschen übrig und sie kassierten viele unnötige Bälle. Trotz Einsatz blieb das Resultat immer denkbar knapp. Beim Stand von 23:23 konnten sich die Zürcherinnen zwei Punkte zum Satzgewinn absetzen.

Das Motto der Einsiedlerinnen lautete "jetzt erst recht". Mit besserem Einsatz und einer super Service-Serie der frisch genesenen Stichèle gingen die Schwyzerinnen bald 20:9 in Führung. Nach einem kurzen Annahme, Angriff und Block-Blackout holten sie den Satz (ENDLICH) mit 25:20 ins Trockene.

Volleyball macht Spass: Die letzten beiden Sätze vergingen wie im Fluge, Einsiedeln gewann beide Male zu 16.

Zum Vergleich: Die Heimreise dauerte knapp 48 Minuten. Danke an die Chauffeusen.

 

jippie!!!! Im Nachhinein stellte sich heraus, am Montag war im Hallenstadion ein Roxette-Konzert mit 13'000 Zuschauern plus Baustellen. Scheint, sie sind nicht alle mit dem Zug angereist ;)...

 

VBC KSOerlikon - VBC Einsiedeln 1:3 (25:23, 20:25, 16:26, 16:25).

Es spielten: Patrizia Pfister, Michèle Stäheli, Gabriela Horg, Angie Marty, Nicole Oberholzer, Kathrin Räber, Sandra Deck. Coach: Rebecca Schnüriger

An alle, die sich bis hier durchgekämpft haben: sorry für die Ausschweifungen :)