Stimmung, Spannung und Sieg

Besonders erfreulich am Heimspiel des Nationalliga A-Teams der Volleyballer war, dass es während des ganzen Matches nie einen eigentlichen Hänger der Einsiedler gab und sie ihre Begegnung gegen Jona durchziehen konnten

.

Der Präsident des Volleyballclubs Einsiedeln und am Samstagabend gleichzeitig Speaker, Gery Nauer, hatte mit seiner Aussage, die er bei der Begrüssung des Nati A-Matches VBC Einsiedeln gegen Burgerstein Jona machte, voll ins Schwarze getroffen: Nach den Resultaten der vergangenen Begegnungen zu schliessen, werde es bestimmt ein spannendes Spiel mit knappem Ausgang geben.

Aber auch die Stimmung in der Sporthalle war brodelnd, durften doch an diesem Etzelderby einerseits beide Teams auf ihre lautstarken Fans zählen und anderseits wurden die Spieler hüben wie drüben mit Paukenschlägen angefeuert. Ausserdem amtete der einheimische Nationalliga-Schiedsrichter Hans Blum unerwartet als Linienrichter für seine verhinderte Kollegin, die zuvor am Spiel der beiden direkten Einsiedler Gegner in der Play-out-Runde, Züri-Unterland gegen Lutry Lavaux, im Einsatz war. Da diese Begegnung wegen eines Staus mit grosser Verspätung begonnen werden und überraschend von den laut Rangliste schwächeren Zürchern für sich entschieden werden konnte, hätte es ihr nicht mehr gereicht, für ihren Zweiteinsatz rechtzeitig im Klosterdorf zu sein.

Aufatmen nach Satz 1

Von Beginn weg ging es laut zu und her in der Halle und man bekam den Eindruck, dass Jona als Team in dieser Anfangsphase insgesamt die präziseren Abnahmen, eine gut funktionierende Verteidigung und einen kompakten und erfolgreicheren Block als die Gastgeber hatte. Doch diese überraschten immer wieder mit ausgezeichneten Einzel-
aktionen, sei es im Service, im Angriff oder im Block. So lautete denn auch das Fazit der Zuschauerin Marina Blum beim technischen Time-out bei 5:8: «Einsiedeln kann noch zulegen.» Und sie sollte recht behalten.

Nachdem die Einsiedler bis zum Stand von 12:16 dem Gegner immer etwas hinterher hinkten, gelang ihnen mit drei Punkten in Folge die Wende. Dieser Motivationsschub hielt auch mit einer einzigen Ausnahme an und beim Stand von 22:22 hätte man weder auf die eine noch die andere Mannschaft gewettet. Entsprechend spannungsgeladen war denn auch die ganze Halle; das Spiel wogte hin und her und brachte nicht nur den Einsiedler Coach Ernst Rüdisüli zum Schwitzen. Die Klosterdörfler hatten jedoch erfreulicherweise die besseren Nerven und konnten schliesslich den ersten Satz zur Erleichterung aller Einheimischen mit 27:25 für sich entscheiden.

Freude nach Satz 2

Wohl beflügelt durch den hauchdünn gewonnenen ersten Satz gelang der Auftakt zum zweiten und Einsiedeln konnte stets mindestens einen Punkt Vorsprung wahren. Dazwischen gab es allerdings nebst einigen sehenswerten scharfen Aufschlägen auch einige Servicefehler. Doch machten ihnen das die Gegner nach, so dass sich dies zum Glück wieder ausglich. Und dem stärksten Servicespieler von Jona, der Nummer 5 Grayson Overman, gelang sozusagen keiner seiner gefürchteten Aufschläge mehr, was die Stärke der Gegner um etliches verringerte, sie allerdings nicht aus ihrem Konzept brachte.

So hiess es plötzlich wie im ersten Satz 22:22 und wieder ging das Ringen um den knappen Satzgewinn auf beiden Seiten los und liess die Herzen auch bei den Fans höher schlagen. Wieder war das Glück den Einheimischen hold, zumal Jona beim Stand von 24:24 noch einen entscheidenden Aufschlagfehler machte.

Jubel nach Satz 3

Hektisch ging es zu Beginn des dritten Satzes zu. Nachdem der Jona-Spieler Gian Reto Riedi wegen eines aus seiner Sicht falschen Entscheides des Schiedsrichters und einer entsprechenden Geste gegen ihn die rote Karte erhalten hatte, bekam auch noch der Coach Urs Winteler Gelb. Erstaunlicherweise wurde das vom Team aber relativ locker weggesteckt, hatte man zumindest den Eindruck. Einmal waren sie, das andere Mal die Gastgeber im Vorteil und die Zuschauer kamen in den Genuss von einigen sehenswerten Aktionen. Sei es ein überraschender Kurzangriff von Rafael Schnüriger oder Fred Stahl, ein knallharter Service des Einsiedler Topscorers Aleksandar Milovancevic, eine Super-Verteidigung von Dominik Schnüriger oder Libero Dominik Husi oder ein erfolgreicher Longline-Angriff von Raphael Kälin auf einen perfekten Pass von Silvan Kälin.

Beim Stand von 19:17 setzte Jona seinen Topscorer ein, doch Einsiedeln liess sich nicht mehr beirren und hatte auch diesmal das Glück auf seiner Seite, während Jona ins Hadern mit sich und vor allem mit dem Schiedsrichter kam. So zogen die Gastgeber auf 25:19 davon und der erlösende Jubel nach dem 3:0-Satzsieg war bei den Spielern wie bei den Zuschauern riesig.