Satzgewinn lag in Griffweite

Ins erste Nationalliga A-Spiel in der Vereinsgeschichte starteten die Einsiedler nervös und wurden von den Gegnern überrannt. Im zweiten Satz konnten sie sich fangen, was sogar beinahe zu einem Satzgewinn reichte. 

Am letzten Sonntagnachmittag füllte sich die Sporthalle Ruebisbach in Kloten zusehends mit Volleyballfans. Mehr als 200 wollten den Auftakt der beiden NLA-Teams miterleben, darunter auch eine grosse Delegation Einsiedler. Bis 13.30 Uhr waren die Bälle eingespielt und eingeschlagen sowie die beiden Teams vorgestellt worden. 

Als erster stand der gegnerische Spielertrainer Cao Herrera am Service. Mit kraftvollen Sprungservices forderte er die Einsiedler bereits von Beginn weg. Die Zürcher Unterländer liessen nichts anbrennen. Nach kurzer Zeit stand es bereits 8:3 für die Gastgeber. Die Einsiedler agierten nervös, verschliefen oftmals den Block oder die Verteidigung, sie hinkten konstant einen Schritt hinterher. So vergrösserte sich der Vorsprung von Züri Unterland zusehends. Beim zweiten Technical Time-out stand es bereits 16:6. Auch der gross gewachsene Adrian Heidrich mit seinen 209 Zentimetern Körpergrösse stellte ein grosses Hindernis dar und spielte den Ball über den Block in die einsiedlerische Feldhälfte. Bereits nach 21 Minuten war der Satz Geschichte und die Einsiedler hatten sich lediglich zehn Punkte geholt.

Zusammenreissen und spielen

Nach eindringlichen Worten von Seiten der Coaches in der Satzpause erwischten die Einsiedler einen guten Start und gingen gleich in Führung. Selbstsicherer und klug spielten sie ihre Bälle zu den Gegnern, wo manch ein Ball den Boden auch berührte. Die Einsiedler zeigten sich geduldig und blieben an den Zürchern dran. Auch gegen Ende des Satzes waren die beiden Teams punktemässig immer noch gleich auf. Beide Seiten machten ihr Sideout konsequent, die Einsiedler blieben bis 20 Beide dran. Dann punkteten Captain Tomasik, Adrian Heidrich und wieder Tomasik. Das Publikum wurde laut, sogar sehr laut. Auch wenn die Klosterdörfler Fans nur einen kleinen Teil der Anwesenden ausmachten, hörte man sie deutlich. Einsiedeln bäumte sich noch einmal auf: Raphael Kälin punktete, der Gegner produzierte zwei Fehler. Die Einsiedler kamen bis zu 23:24 heran. Zum Schluss punktete Heidrich wiederum von der Diagonalposition aus, 25:23 war der Endspielstand.

Nochmals alles geben

Nun fehlte den Züri Unterländern nur noch ein Satz. Durch harte Schläge und gute Services setzten sie sich ab bis zum 9:3. Dann erwachten die Einsiedler. Sie holten sich Punkt um Punkt. Nach wie vor hatte jedoch Tomasik einen Lauf und Herrera kam erneut an den Service, worauf Züri Unterland erneut bis 18:9 davonzog. Dann drehten die Einsiedler jedoch definitiv auf. Mit mehreren Service-Assen und einem präzisen und vor allem gut getimten Block von Matthias Aschwanden näherten sie sich bis 24:20 heran. Den letzten Punkt holte sich dann aber trotzdem Tomasik und das Spiel war beendet.

Philippe Husi äusserte sich zum verlorenen Match: «Es ist ärgerlich, dass wir den zweiten Satz noch verloren haben.» Im ersten Durchgang habe man die Nervosität der Spieler noch zu deutlich gemerkt, aber mindestens hätte man sich danach fangen können. «Züri Unterland ist diese Saison deutlich stärker als die letzten Jahre.» Die Zugpferde aus dem letztjährigen Team von Amriswil, Herrera und die Heidrich Brüder, merke man natürlich deutlich. «Bei uns sind pro Satz einige unnötige Eigenfehler passiert, bei Züri Unterland dagegen eigentlich keine.» Dies sei ein weiteres Problem gewesen. «Unsere Gegner haben stark gespielt und viel Tempo gemacht.» Daran müssen sich die Einsiedler zuerst noch gewöhnen. Trotz der Niederlage bleibt Husi für zukünftige Begegnungen zuversichtlich.

Matchtelegramm

VBC Züri Unterland – VBC Einsiedeln 3:0 (25:10, 25:23, 25:20)

Sporthalle Ruebisbach Kloten, 220 Zuschauer.

VBC Einsiedeln: Silvan Kälin (Captain), Dominik Husi (Libero), Michael Birchler (Libero), Dominik Schnüriger, Rafael Schnüriger, Raphael Kälin, André Kretzschmar, Oliver Ulrich, Ben Hensler, Mathias Aschwanden, Jonathan Ficht, Maksims Rostovcevs. Coach: Philippe Husi, Assistenzcoach: André Abegg.

VBC Züri Unterland: Miroslav Tomasik (Captain), Adrian Heidrich, Valentino Rohr, Manuel Gahr, Damian Flück (Libero), Loris De Notaristefano, Fabian Bigger, Florian Heidrich, Gilman Angel Cao Herrera.