In einem nervenaufreibenden Spiel holten sich die Einsiedler Volleyballer nach einem 0:2-Rückstand zum Saisonauftakt doch noch den Sieg. Das junge Team bewies Nerven.
Coach Philippe Husi zeigte sich nach dem gewonnenen Spiel sichtlich erleichtert: «Die Spieler waren in den ersten beiden Sätzen zu nervös, die Routine fehlte.» Zum Glück konnten sich die Klosterdörfler noch fangen, und dies in letzter Minute. Die Spieler des TV Lunkhofen hatten im dritten Satz nämlich bereits Matchball, bevor die Einsiedler zeigten, was in ihnen steckt.
Auf dem falschen Bein erwischt
Grosse Erwartungen lasteten auf dem Einsiedler Team. Schon lange wurde dem Eröffnungsspiel gegen Lunkhofen entgegengefiebert. Im ersten und zweiten Satz zeigte sich das gleiche Muster. Die zumeist jugendlichen Spieler aus dem Klosterdorf hielten bis zum Stand von 17:17 gut mit, wobei Lunkhofen oft die Nase vorne hatte. Die Routine der Aargauer führte Satz eins und zwei ins Trockene, im ersten Durchgang zu 17. Im zweiten Satz wehrten sich die Einsiedler mehr, und gaben ihn «nur» zu 22 ab. Es war klar: Nun musste etwas geschehen!
Jetzt gehts los
Im dritten Durchgang erwischte der TV Lunkhofen schon wieder einen Start nach Mass und setzte sich mit fünf Punkten in Front. Es stand 10:5 und sah bereits ziemlich düster aus für die Einsiedler. Man würde die Aargauer wohl nicht mit einem 3:0-Auswärtssieg nach Hause fahren lassen?
Lange sah es danach aus. Bei Lunki klappte alles und Einsiedeln zeigte Mühe. Einsatz war da, aber das genügt nicht immer. Bald stand es 22:17 für den Gegner. Raphael Kälin stellte sich Lunkhofen mit druckvollen Services. Die Einsiedler punkteten Mal um Mal, Markus Fässler blockte, die Teamleistung stimmte und Einsiedeln kämpfte sich tapfer heran. Bald stand es 20:23 für die VBCler. Die Halle tobte. Nach einem Fehler der Einsiedler wurde es eng, es stand bereits 24:22 für Lukhofen, Matchball! Die Einsiedler blieben ruhig. Die Aargauer setzten zu viel Druck auf und machten zwei Fehler. 24:24, noch zwei Punkte. Souverän punktete Diagonalspieler Christoph Suter und Lunki schlug einen Ball voll ins Netz. Das glückliche Verdikt für Einsiedeln: 26:24. Jetzt galt es, zwei weitere Sätze ins Trockene zu bringen.
Die Nervosität abgelegt
Ruhe kehrte ins Einsiedler Feld ein. Sie zeigten ihre Nervenstärke und kämpften um jeden Ball. Einsiedeln geht 8:4 in Führung, die Klosterdörfler lassen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Konstant halten die Gastgeber ihren Vorsprung, Lunki konnte nicht mehr aufholen. Die Stimmung in der Halle war super, die Zuschauer agierten einmal mehr als siebter Mann auf dem Feld. Die Pauken dröhnten und Einsiedeln holte sich den vierten Satz mit 25:20.
Einmal mehr entschied der fünfte Satz als Tiebreak über das Spiel. Die Einsiedler befanden sich im Hoch, vom Publikum angefeuert. Auf der Seite der Gäste gab es lange Gesichter. Das Heimteam spielte befreit auf und ging 7:3 in Führung. Lunki bäumte sich noch einmal kräftig auf und kämpfte sich bis zum Stand von 9:11 aus Sicht der Aargauer heran. Einsiedeln drehte noch einmal auf, mit schön platzierten Finten und einigen Fehlern Lunkhofens erreichten die Gastgeber ihr Ziel. Die Klosterdörfler Spieler waren sichtlich erleichtert. Nun können sie befreit ins nächste Spiel starten. Am nächsten Samstag steht ein Auswärtsspiel gegen Winterthur an.
Matchtelegramm
Meisterschaft, NLB-Qualifikationsrunde. VBC Einsiedeln Herren 1 – TV Lunkhofen 3:2 (17:25, 22:25, 26:24, 25:20, 15:12) Sporthalle Brüel – 120 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Silvan Kälin (Captain), Dominik Schnüriger, André Kretschmar, Dominik Husi (Libero), Rafael Schnüriger, Marco Bianchi, Raphael Kälin, Stefan Schädler (Libero), Markus Fässler, Christoph Suter, Michael Birchler. Verletzt: Mathias Aschwanden – Coach:
Philippe Husi, Assistenzcoach: Andy Abegg.
TV Lunkhofen: Didier Perret (Captain), Christian Weber, Marc Hofer, Ivan Vukevic, Samuel Straumann, Simon Hagenbuch, Erik Harksen, Michael Dähler. Coach: Christian Krohn.