Glorreiche Wende dank Roger Kälin

Trotz eines denkbar schlechten Starts gelingt es den Klosterdörflern im dritten Satz das Spiel herumzureissen und siegreich zu gestalten. 

Massgeblich an der Wende beteiligt war Roger Kälin, der für dieses Spiel wieder für das Fanionteam aufgelaufen war. Für die Einsiedler war beim Spiel gegen die Zürcher Wiedergutmachung angesagt. Die Wiedergutmachung betraf weniger die Zürcher, sondern das letzte Spiel der Einsiedler in der Fremde. Zum Andern war es das erste Heimspiel für die Einsiedler in der Finalrunde und da wollten sie sich natürlich von der besten Seite zeigen. Obwohl die Einsiedler wirklich genug Gründe gehabt hätten um loszulegen wie die Feuerwehr, schienen sie genau dort weiterzumachen, wo sie beim letzten Spiel aufgehört hatten. Da war kein Feuer, keine Leidenschaft im Spiel der Einsiedler. Dementsprechend leicht machten sie es den Zürchern um Punkten zu kommen. Die Einsiedler überliessen den Voleriannern die ersten beiden Sätze praktisch kampflos. Der Service, eine sonst bestechende Waffe der Einsiedler, suchte man vergebens.

Die Wende
Jetzt war guter Rat teuer. Wie konnte der Coach Husi Philippe die Kampflust der Einsiedler wecken. Nachdem schon einige Spielerwechsel nicht die gewünschte Wirkung brachten, wechselte Coach Husi das Einsiedler Urgestein Roger Kälin ein. Es ging ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft. Ironischerweise waren es jedoch ein paar umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichterin, die das Feuer endgültig entfachten.
Die Einsiedler waren kaum mehr wieder zu erkennen. Sie spielten wie aus einem Guss und donnerten jeden zur Verfügung stehenden Ball gnadenlos ins Feld des Gegners. Auch die Servicestärke kehrte ins Team zurück und verunsicherte sie Zürcher Annahme je länger je mehr. Wo aber normalerweise das Spiel der Einsiedler durch die ‚Jungen Wilden’ bestimmt wird, waren es diesmal die altgedienten Routiniers, die das Spiel reissen konnten. So war auch das Durchschnittsalter bei diesem Spiel, sagen wir mal über 20 Lenzen. Diesem Aufbäumen der Einsiedler hatten die Zürcher nichts entgegen zu setzen und sie mussten den Einsiedler den ersten Satzgewinn zu gestehen.
Die Emotionen gingen auch im vierten Satz hoch her. Die Einsiedler haben mit solchen Emotionen mittlerweile genug Erfahrung, um diese für sich auszunutzen. So fügte sich auch Mathias Aschwanden nahtlos ins Kollektiv ein und spielte Gross auf, auch wenn er den Alterdurchschnitt wieder massiv nach Unten drückte.
Auch im vierten Satz war gegen die gesunde Aggressivität der Einsiedler kein Kraut gewachsen und somit konnten die Einsiedler den Satzausgleich bewerkstelligen. Die Klosterdörfler waren endgültig in Fahrt und gingen im Tie-Break schnell in Führung. Die Führung war die Folge der starken Verteidigungsleistung um Libero Dominik zu verdanken. So wurde mehr als ein Ball von der Wand gekratzt oder mit einem kühnen Hechtsprung in den Schwedenkasten, wider aller Wahrscheinlichkeit im Spiel gehalten. Die verteidigten Bälle wurden von Roger Kälin präzis an Manuel Bischofberger und Dominik Schnüriger verteilt, welche dem Zürcher Hinterfeld keine Chance liessen. Die Einsiedler zogen im fünften Satz davon und liefen nie mehr in Gefahr, diesen Satz noch abzugeben. Der krönende Abschluss, sozusagen der Matchball, war eine Co-Produktion von Roger Kälin und der Raffael Schnüriger. Mit einem perfekt getimten Zuspiel bediente er Raffael Schnüriger, der sich nicht zwei Mal bitten liess und den Ball zum Spielgewinn zu Boden donnerte.

Spieltelegramm:
VBC Einsiedeln vs. VBC Volero Zürich 3:2 (19:25/ 15:25/ 25:19/ 25:21/ 15:13)
Halle: MPS Unteriberg
Zuschauer: 60

VBC Einsiedeln
Kälin Urs (C), Husi Dominik, Kälin Silvan, Schnüriger Raffael, Schnüriger Dominik, Kälin Roger, Kretzschmar Andre, Aschwanden Mathias, Kälin Raffael, Schädler Stefan, Kudzielka Stefan. Coach: Philippe Husi

VBC Volero Zürich
Seita Matteo, Meyer Alain (C), Günthör Urs, Kunz Daniel, Goldmann Remo, Jordan Manuel, Eiselin Lukas, Visser Arjen, Züfle Dominic, Zurmühle Lucas. Coach: Marius Birrer