Der VBC Einsiedeln gewährt den Bären eine Gnadenfrist

In einem hart umkämpften Spiel unterliegen die Spieler des VBC Einsiedeln den Appenzeller Bären knapp im Tie-Break. Obwohl die einzelnen Sätze jeweils klar entweder an das Gast- oder an Heimteam gingen täuscht dies gewaltig über die Intensität hinweg in dem Sätze gespielt worden waren. Es waren jeweils Nuancen, die die Entscheidung brachten.

 

Glorioser Start

Die Einsiedler waren für das Spiel gegen die Bären bereit. Der zweite Sieg sollte Tatsache werden. Der taktische Weg war bestimmt und jeder war bereit Meister Petz das Fell über die Ohren zu ziehen. Mit starken Services überforderten die Einsiedler Annahme der Bären, die in dieser Phase etwas tapsig wirkten, von Beginn weg. Die Bälle, die vom Heimteam, tatsächlich in Richtung der Einsiedler Hälfte kamen, blieben im stabilen Block der Einsiedler hängen. Dies Zwang das Heimteam im Angriff mehr Risiken einzugehen. Diese Art des Spiels hatte fatale Folgen für die Bären. Sie reihten Eigenfehler an Eigenfehler. Die zwingende Folge davon war, dass die Einsiedler schon in der Hälfte des ersten Satzes mit 10 Punkten in Führung lagen. Ein Vorsprung, den die Einsiedler nicht nur verwalteten. Ganz im Gegenteil, sie bauten den Vorsprung sogar noch aus und gewannen den ersten Satz mit einem gewaltigen Abstand. Es schien beinahe, als hätte Meister Petz aufgrund der tiefen Temperaturen einen verfrühten Winterschlaf begonnen.

 

Die Wende

Andererseits war das Spiel der Einsiedler auch durch eine hohe Risikobereitschaft geprägt. Bei den Services gingen die Einsiedler ein hohes Risiko ein. Die Grenze zwischen einem sehr guten Service und einem Servicefehler ist sehr schmal. Diese Erfahrung sollten sie Einsiedler schneller machen als ihnen lieb sein konnte. Im Zweiten Spiel glänzten die Einsiedler nicht mehr durch ihr brillantes Spiel, welches sie noch im ersten Satz zelebrierten, sondern sie machten nur noch durch haufenweise Servicefehler auf sich aufmerksam. So schenkte das Team von Coach Grieder den Bären sage und schreibe 12 direkte Punkte mit Servicefehlern. Die Bären ihrerseits mussten nicht einmal gross aus dem Winterschlaf aufwachen um diesem Satz ins Trockene zu bringen. Sie beschränkten sich darauf hin und wieder ihr Sideoutspiel durch zu bringen. Das reichte für sie locker und leicht, um den Satzausgleich zu bewerkstelligen.

 

Die Rückkehr

Die Einsiedler hatten das Resümee der ersten zwei Sätze schnell gezogen und die Lösung für einen erfolgreichen dritten Satz war dementsprechend rasch gefunden. Sie mussten das Risiko im Service so weit reduzieren, dass sie die Fehler auf ein erträgliches Risiko reduzieren konnten. Der Haken an der Sache war jedoch, den Bären keine einfachen Bälle in ihre Fänge zu werfen, um einen erfolgreichen Spielaufbau von Meister Petz möglichst zu unterbinden. Der Plan stand und jetzt musste er nur noch in die Tat umgesetzt werden. Die Einsiedler sahen sich jedoch sofort nach Start des dritten Satzes mit einem Rückstand konfrontiert. Sie hielten jedoch an ihrem Plan fest und langsam begann das System zu greifen. Die Einsiedler machten den Rückstand nicht nur weg sondern zogen ihrerseits davon gleich mit mehreren Punkten davon. Diesen Vorsprung verwalteten sie dann wieder souverän bis zum Satzende. Nur kurz vor Schluss kam noch einmal Hektik im Spiel der Einsiedlern, als sich ein Klosterdörfler bei einem Rencontre am Netz den Fuss übertrat. Die Verletzungshexe hat somit auch ihren Sommerurlaub beendet und meldete sich schmerzhaft zurück. Die Verletzung war allerdings nicht so gravierend, dass es einer Auswechslung bedingt hätte.

 

Der Einbruch

Obwohl die Einsiedler über die spielerischen und auch die taktischen Möglichkeiten verfügten, um das Spiel im vierten Satz zu ihren Gunsten zu beenden, fielen sie wieder in den Trott den zweiten Satzes zurück. Es gelang ihnen nicht mehr den Gegner so unter Druck zu setzen wie sie es gern gehabt hätten. Auch schienen die Bären nun definitiv aus ihrem Winterschlaf erwacht zu sein und sie machten mit jeder Aktion klar, dass sie nicht gewillt waren, das Spiel vor dem heimischen Publikum schon verloren zu geben. Sie kämpften um jeden Punkt und das erfolgreich. Zumindest erfolgreicher als die Einsiedler. Es gelang den Einsiedlern nicht mehr sich aufzufangen. So gelang es den Bären zum zweiten Mal in diesem Spiel den Satzausgleich zu bewerkstelligen.

 

Der fünfte Satz begann so wie vierte Satz geendet hatte. Die Einsiedler rannten immer einem Rückstand hinter her und fanden nicht mehr zu ihrem Spiel aus dem ersten oder dritten Satz zurück. Sie standen sich mehrheitlich selber im Weg. Mit Eigenfehlern unterbrachen sie ihre Aufholjagd mehrfach gleich selber. Obwohl sie jeden erdenklichen Schachzug aus dem Hut zauberten, war auch der Schiedsrichter nicht in der Lage, das Spiel zugunsten der Einsiedler zu wenden. So gelang es dem Team von Coach Grieder und Husi nicht dem Bären die Zähne vollends zu ziehen. Doch die Bärenjagd ist aufgeschoben und nicht aufgehoben. Der Termin der nächsten Jagd steht bereits.

 

Matchtelegramm

 

VBC Appenzeller Bären vs. VBC Einsiedeln 3:2 (11:25/ 25:16/ 21:25/ 25:18/ 15:10), Sporthalle Wühre

VBC Einsiedeln
Urs Kälin (C), Silvan Kälin, Dominik Schnüriger, Andre Kretzschmar, Dominik Husi, Raffael Schnüriger, Marco Bianchi, Mathias Sergej Aschwanden, Stefan Kudzielka, Manuel Bischofberger, Raphael Kälin.
Coaches Stephan Grieder/ Philippe Husi

 

VBC Appenzeller Bären
Ivan Kuster, Marco Zehnder, Thomas Migge, Marco Keller, Hansi Ebeling, Marc Messmer, Beni Krüsi, Pawel Cala, Sascha Messmer (C), Michael Duft.