3:1-Sieg gegen Lugano!

 

Am Sonntagabend spielten die Einsiedler das erste NLA-Heimspiel der Saison gegen Champions-League-Teilnehmer Lugano. Mit ihrem 3:1-Sieg sorgten die Klosterdörfler für eine grosse Überraschung.

Was im ersten Satz unmöglich schien, da die Tessiner die Oberhand behielten, erwies sich später als Traum, der wahr wurde. Dank einer kämpferischen Leistung und einem soliden Auftritt gelang den Einsiedler NLA-Volleyballern die Sensation: Sie besiegten erstmals ein Team der «grossen sechs».

Zum Spiel

Zu Matchbeginn zeigte Lugano seine Dominanz. Mit den internationalen Topspielern Teodor Todorov (Mitte), Nikola Rosic (Libero) und Matti Hietanen (Aussen) zeigten sie ihre Stärke. Ihnen gegenüber standen die Einsiedler: Dominik Schnüriger, Ben Hensler, Domink Husi, Malte Stiel, Alex Milovancevic, Nicolas Borgeaud und Matej Prajzler. Bis zum ersten Technical Time-out setzte sich Lugano drei Punkte ab. Einsiedeln spielte nicht schlecht, war jedoch öfters etwas zu spät, zu ungenau oder konnte die hart und sehr hoch abgeschlagenen Bälle nicht verteidigen. Trotz gutem Kampfgeist des VBC wuchs der Vorsprung von Lugano zusehends. Beim Stand von 21:14 für die Gäste bäumte sich Einsiedeln mit guten Aktionen noch einmal auf, musste sich dann aber trotzdem deutlich geschlagen geben. Trotzdem bekam das Publikum bereits spektakuläre Ballwechsel vorgesetzt.

Der Ausgleich

Im zweiten Satz ging das Fanionteam motiviert und mit unveränderter Aufstellung ans Werk. Lugano, das anstelle von Hietanen neu Andrei Radziuk auf Aussen brachte, konnte sich nicht absetzen. Sobald die Tessiner einige Punkte Vorsprung ergattert hatten, holte Einsiedeln auf. Beim Stand von 16:12 fühlten sich die Tessiner schon fast sicher. Hier kam jedoch der Kampfgeist von Einsiedeln zum Vorschein, auf der Mitte-Position zeigten Hensler und Prajzler, was sie können. Ball um Ball landete im Feld der Gegner, der Einsiedler Block glich plötzlich einer Mauer. Die Gastgeber kämpften sich an Lugano heran und glichen zum 22:22 aus. Das Publikum bebte und Lugano nahm ein erstes Time-out. Danach holte sich Einsiedeln drei Satzbälle und ein wuchtiger Angriff von Alex Milovancevic machte den Sack zum 27:25 zu. Die Einsiedler Spieler strahlten und die Anwesenden erinnerten sich an den Satzgewinn gegen Lugano vor einem Jahr. Ob noch mehr drinliegen würde?

Einsiedeln roch Lunte

Die Antwort kam postwendend: Einsiedeln blieb nicht nur an den Dragons dran, sondern führte ab dem ersten Technical Time-out konstant. Die Einheimischen punkteten aus allen Positionen, Dominik Schnüriger glänzte auch aus dem Rückraum. Zur Satzmitte näherten sich die Gäste punktemässig an die Einsiedler an, hier führte jedoch der Doppelwechsel mit Oliver Ulrich und Raphael Kälin zum Erfolg. Der junge Bennauer verteilte die Bälle sehr gut und positive Emotionen verhalfen den Einsiedlern zu weiteren Punkten. Die Dragons holten bis zum 22:22 auf und erspielten sich vier Satzbälle in Folge. Einsiedeln wehrte diese unbeeindruckt und mit etwas Schützenhilfe ab. Nach einem schönen Block gegen Todorov, beendete wiederum Milovancevic den Satz. Einen Punkt gegen Lugano hatte man auf sicher, den ersten in der NLA gegen ein Team der «big six».

Der Traum wird wahr

Doch Einsiedeln wollte noch mehr. Auch im Publikum hörte man erste Stimmen, die an einen Matchgewinn glaubten.

Die Spannung war mit Händen zu greifen: Lugano trat wieder mit der Startformation an, Einsiedeln nach wie vor unverändert. Erneut setzte sich der hochmotivierte VBC einige Punkte ab. Bei Lugano war der Wurm drin, trotz Dreierblocks und einem blitzschnellen Libero Rosic, der in der Annahme zwei Drittel des Feldes abdeckte, punktete Einsiedeln konstant. Umso mehr die Tessiner forcierten, desto weniger konnten sie punkten. Die Ballwechsel wurden länger, Einsiedeln verteidigte unter der Leitung von Libero Husi was das Zeug hielt. Die Blockspieler streckten sich und hatten auch gegen den 208-cm-Hünen Todorov ein Wörtchen mitzureden, immer mit dem lautstarken Publikum im Hintergrund.

Lugano tritt nicht umsonst am Mittwoch in der Champions-League an: Die Gäste holten zum Gleichstand auf: 19:19! Von da an stieg die Spannung weiter, beide Teams zogen ihr Sideout-Spiel sauber durch. Zum Schluss setzte sich Einsiedeln dank einem ins Out geschlagenen Ball von Lugano zum 24:22 ab, sie erhielten einen ersten Matchball! Der Lärmpegel stieg an und alle Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen. Sie freuten sich zu früh, bei diesem Angriff traf Todorov das Feld. Der zweite Matchball wurde jedoch nach einer schönen Annahme und Pass auf die Diagonalposition per Block-Out verwertet.

Sensationeller Sieg

Man sah strahlende Gesichter und viele Umarmungen – eine generell positive Energie durchflutete die Sporthalle. Coach Ernst Rüdisüli sagte: «Dieser Sieg ist sensationell. Dass wir es gleich gegen den zweifachen Schweizermeister und Champions-League Teilnehmer schaffen.» Er sei glücklich, dass Einsiedeln, als es zum Schluss noch einmal eng wurde, die Oberhand behalten konnte. 

Für ihn sei nach der 2:1-Satzführung klar gewesen, dass man um den Matchgewinn kämpfen müsse. Trotz den beiden Schweizern Bürge und Basile, die Lugano wegen der LAS-Regelung auf dem Spielfeld haben musste, hatte es genügend gestandene internationale Spieler auf dem Feld. Rüdisüli war sehr zufrieden mit diesem ersten Heimspiel, betonte jedoch, dass es keine Zeit zum Ausruhen gäbe. Profis würden sich nach solch einem Spiel am Montag wohl in die Massage begeben, Einsiedeln trainierte gestern bereits wieder.

Matchtelegramm

Meisterschaft NLA: VBC Einsiedeln – #Dragons Lugano 3:1 (18:25, 27:25, 30:28, 25:23).

Sporthalle Einsiedeln, 250 Zuschauer.

VBC Einsiedeln: Malte Stiel (Captain), Dominik Schnüriger, Raphael Kälin, Martin Wyss, Ben Hensler, Matej Prajzler, Nicolas Borgeaud, Oliver Ulrich, Aleksandar Milovancevic, Dominik Husi (Libero). Coaches: Ernst Rüdisüli, Philippe Husi, Kurt Steiner.

Dragons Lugano: Kaspar Bürge, Andrei Radziuk, Marcelo Elgarten, Teodor Todorov, Matti Hietanen, Riccardo Basile, Damiano Valsecchi, Leo Andric, Nikola Rosic. Coach: Mario Motta.