Höheres Ziel

Der Dorfclub VBC Einsiedeln gesellt sich bereits die zweite Saison mitten unter die besten Volleyballclubs der Schweiz. Trotz eher schmalem Kader will man sich heuer auf nationalem Parkett das zweite Mal beweisen. 

Das Einsiedler Fanionteam spielt die zweite Saison in der Nationalliga A. Als einziger Neuzuzüger startet heuer der TSV Jona in die Zehnerliga. Letzte Saison dauerte es für die Einsiedler «Frischlinge» der Nationalliga A etwas, bis man effektiv in der Liga angekommen war. Gegen Ende der Saison konnten die Einsiedler jedoch ihre Angst vor den Gegnern ablegen und den Ligaerhalt problemlos realisieren. 

Besser platzieren 

Dieses Jahr wollen die Einsiedler bereits von Anfang an durchstarten und am Ende der Saison besser klassiert sein. Während den Sommerferien 2014 war das erste Mal ein Sommertraining in der Sporthalle möglich. Diese lange Vorbereitungszeit wurde genutzt, um eine Kombination von Kraft, Stabilität, Hallen- und Beachvolleyball zu trainieren. Auch wenn sich die Zahl der Spieler im Training zahlenmässig eher an der unteren Grenze befand, wurden Prioritäten in Sachen Technik, Koordination und persönlicher Taktik gesetzt. 

Als letzte Männer ins Boot kamen die drei ausländischen Verstärkungen Hender, Stahl und Milovancevic. Trainer Ernst Rüdisüli schaut positiv auf die bevorstehende Saison. «Das Spiel ist die Kür!» Man trainiere schliesslich viel mehr, als man spiele. Da sich die Kaderbreite mit zehn Spielern eher am unteren Limit bewegt, hofft man auf eine möglichst verletzungsfreie Saison. «Wir sind gespannt, mit welchen Spielern die Gegner auflaufen und auf welchem Level gespielt wird!», so Rüdisüli weiter. 

Als Saisonziel hat das Trainergespann Ernst Rüdisüli und Philippe Husi natürlich den Ligaerhalt definiert und dabei attraktives, gutes und freches Volleyball zu spielen. Zielsetzung wären die Ränge sieben oder acht. Um den 6. Rang und damit die Play-off-Qualifikation mitzukämpfen wäre natürlich das Tüpfchen auf dem i. 

Die Einsiedler Mannschaft 

Zehn Spieler tragen in der bevorstehenden Saison die Farben des Fanionteams. Das schmale Kader war bereits letzte Saison ein bekanntes Problem. Nach den Rücktritten von Ben Hensler, Michael Birchler und Rafael Schnüriger (alle spielen im 1. Ligateam des VBC Einsiedeln) sowie von Maksims Rostovcevs (neu Züri Unterland, NLA) und Jonathan Ficht (Karriere beendet) klaffte ein Loch in der bestehenden Mannschaft. Zwar konnte mit Stefan Birchler ein Trainigsteilnehmer aus den eigenen Reihen gewonnen werden, ganz reif für die Nationalliga A ist der 18-Jährige aber noch nicht. 

Die Suche nach weiteren Schweizer Spielern gestaltete sich schwierig. Alle Angefragten hörten entweder auf mit Spitzenvolleyball oder waren bereits bei einem anderen Team verpflichtet. Ein Blick auf die Mannschaftslisten der restlichen Nationalliga-A-Teams bestätigt die Schwierigkeit, einheimische Spieler zu verpflichten. Zudem sind andere Mannschaften besser positioniert. Im zentralen Zürich findet man eher Spieler, als im vergleichsweise abgelegenen Einsiedeln. 

Die Altbekannten 

Sieben der zehn Spieler sind Einsiedler oder wurden lokal ausgebildet. Das sind unter anderem Dominik Schnüriger und Raphael Kälin (beide Jahrgang 1993), die bereits viele Jahre zur ersten Mannschaft zählen und letzte Saison mit einer sehr konstanten Leistung positiv auffielen. Raphael Kälin trug zudem den grössten Teil der Saison das Topscorer-Leibchen für die Einsiedler. 

Auf der Pass-Position spielen weiterhin Silvan Kälin und Oliver Ulrich. Mit dem Neuzuzug Matthew Hender, der ebenfalls Passeur ist, gibt es drei Spieler auf derselben Position. Ulrich wird zudem das Einsiedler 1. Ligateam verstärken. 

Libero Dominik Husi ist seit Jahren in der ersten Mannschaft dabei und kann auch auf viele Erfahrungen aus internationalen Turnieren bauen, da er auch in der luxemburgischen Nationalmannschaft spielt. 

Matthias Aschwanden aus Lauerz begann beim VBC Einsiedeln mit Volleyball. Aus seiner Grösse von 197 Zentimetern kann er einiges rausholen. 

Auch der Deutsche André Kretzschmar spielt bereits das fünfte Jahr für den VBC Einsiedeln. Mit seinem Temperament fällt der schlagkräftige Diagonalspieler öfters auf. 

Die internationale Verstärkung 

Für das Herren 1 spielen in der laufenden Saison zusätzlich der Australier Matthew Hender, US-Amerikaner Fred Stahl sowie der Serbe Aleksandar Milovancevic. Das Trio reiste Anfang Oktober in die Schweiz und wohnt seitdem in einer Sportler-WG im Horgenberg. 

Der 23-jährige Passeur Matthew Hender spielte bereits die letzten vier Saisons in europäischen Volleyballligen, namentlich in Schweden und Finnland. Er verbrachte den letzten Sommer im australischen Perth, um eine Knöchelverletzung behandeln und ausheilen zu lassen. 

Der 28-jährige Aussen- und Diagonalangreifer Aleksandar Milovancevic spielte die letzten zwei Saisons in Zypern. Wegen Geldproblemen seines bisherigen Clubs schaute er sich nach einem neuen Verein um und hörte von Seiten von Freunden vom positiven Image der Schweiz. 

Der 23-jährige Fred Stahl spielte bisher für die Universität von San Diego Volleyball. Da er die Uni abgeschlossen hat, schaute er sich im Ausland nach Profi-Möglichkeiten um. Der Kalifornier möchte während seiner Zeit hier unbedingt Deutsch lernen. Der Mittelangreifer war früher Ringer und wurde durch Kollegen zum Volleyball überredet.