Erster Satzgewinn im Trockenen

 

Mit dem ersten Satzgewinn in der Nationalliga A erreichte der VBC Einsiedeln gegen ein starkes Lausanne sein primäres Ziel. Damit sind die Klosterdörfler auch die rote Laterne los. 

Mit der Vorgabe des ersten Satzgewinns in der Nationalliga A hatte Trainer Philippe Husi den Einsiedlern keine einfache Zielsetzung mit aufs Feld gegeben. Umso mehr, als sie auf ihren Topscorer Raphael Kälin verzichten mussten, der sich im Abschlusstraining eine Verletzung zugezogen hatte. Nach Passeur Jonathan Ficht und Aussenangreifer Maksims Rostovcevs ist er bereits der dritte Schlüsselspieler, der in dieser Saison verletzungsbedingt mit der Spielerbank Vorlieb nehmen muss. An Stelle von Raphael Kälin beorderte Trainer Philippe Husi Michael Birchler auf die Aussenposition. Womit der junge Einsiedler zu seinem Debut in der Startsechs kam.

Lediglich Schadensbegrenzung

Trotz der grossen Verletzungssorgen starteten die Einsiedler vielversprechend und punkteten – wohl auch gezwungenermassen – gleich mehrfach über die Mitteposition. Trotzdem lagen die Gäste aus Lausanne beim ersten Time-out bereits mit 8:5 im Vorsprung. Insbesondere auf den Aussenpositionen fehlte Einsiedeln etwas das Durchsetzungsvermögen. Zudem konnte der 2.02 Meter gross gewachsene slowakische Mitteangreifer Richard Seifert praktisch nie am erfolgreichen Abschluss gehindert werden.

Beim Spielstand von 15:7 war der erste Satz praktisch entschieden und die Heimmannschaft versuchte sich primär noch in Schadensbegrenzung, was ihr mit 13:25 nur bedingt gelang.

Erfolgreiche Wechsel

Mit dem Spielverlauf war auch Trainer Philippe Husi nicht zufrieden. Trotz dünner Spielerdecke krempelte er sein Team um. An Stelle von Topscorer André Kretzschmar wechselte Mitteangreifer Matthias Aschwanden auf die Diagonalposition und mit Ben Hensler kam der zweite junge Einsiedler zu seinem Nationalliga-A-Heimdebut. Die Massnahme gab ihm recht. Die Einsiedler spielten variantenreich und hatten in Mathias Aschwanden einen sicheren Punktelieferant. Beim Stand von 6:5 für Einsiedeln reagierte Lausanne Trainer Georges-André Carrel mit seinem ersten Time-out. Die Einsiedler liessen sich indes nicht aus der Ruhe bringen, spielten couragiert weiter und punkteten praktisch über alle Positionen.

Bis zum zweiten Technical Time-out hatten sie sich einen verdienten Vier-Punkte-Vorsprung erarbeitet. Die Einsiedler liessen sich durch den Unterbruch nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiterhin druckvolles Angriffsvolleyball. Erst bei 20:20 konnten sich die Waadtländer mit einem Block die Führung zurückerkämpfen. Das Heimteam spielte aber konzentriert weiter, wehrte einen Satzball ab und durfte bei 25:24 selber zum Satzgewinn aufschlagen, welchen Ben Hensler mit einem Block spektakulär verwertete. Die Zielsetzung von Trainer Philippe Husi war – trotz schwieriger Voraussetzungen – erfüllt. 

Die Kür blieb aus

Nach der Pflicht des ersten Satzgewinns freuten sich die begeisterten 250 Zuschauer im dritten Satz auf die Kür. Und sie wurden zu Beginn nicht enttäuscht. Einsiedeln blieb für die Lausanner ein unbequemer Gegner. Leider liessen sie sich aber nicht mehr überrumpeln und spielten praktisch fehlerfrei. 

Den Einsiedlern unterliefen hingegen Eigenfehler um Eigenfehler. Bei 6:15 für Lausanne stand der Satzgewinn praktisch fest. Mit 10:25 fiel das Verdikt schliesslich zu brutal aus.

Gekämpft bis zum Schluss

Mit einer Finte durch André Kretzschmar und einen Blockpunkt von Rafael Schnüriger ging das Heimteam im vierten Satz in Führung. Das Spiel war lanciert. Als Lohn ging Einsiedeln mit einem Vier-Punkte-Vorsprung ins erste Technical Time-out. Diesen verwalteten die Blau-Schwarzen bis Satzmitte souverän, was sich auf das Nervenkostüm der Gäste sichtlich auswirkte. Erst bei 18:18 konnten die Westschweizer ausgleichen und durch einen umstrittenen Ball in Führung gehen. Danach riss der Faden bei Einsiedeln etwas. Satz und Spiel gingen an Lausanne, welches allerdings erst den dritten Satzball verwerten konnte.

Trainer Philippe Husi fand nach Spielende lobende Worte für sein Team, auch wenn er mit der Niederlage natürlich nicht zufrieden war. Trotz verletzungsbedingten Ausfällen funktionierten die Automatismen besser und das Spiel sei variantenreicher geworden. Für die bevorstehende Begegnung in zwei Wochen gegen Schlusslicht Laufenburg zeigte er sich zuversichtlich, die ersten Punkte einfahren zu können.

Matchtelegramm: 

Meisterschaft Nationalliga A, VBC Einsiedeln – LUC Lausanne 1:3 (13:25, 26:24, 10:25, 22:25).

Sporthalle Brüel. – 250 Zuschauer.

VBC Einsiedeln: Dominik Husi (Libero), Rafael Schnüriger, Oliver Ulrich, Jonathan Ficht, Ben Hensler, Dominik Schnüriger, Michael Birchler, André Kretzschmar, Mathias Aschwanden, Silvan Kälin (Captain). Verletzt: Maksims Rostovcevs, Raphael Kälin. 

LUC Lausanne: Joris Vautier (Libero), Nicolas Baldy, Julien Carrel, Romain Vadeleux, Pablo Cirqueira, Larry Carrel, Quentin Zeller, Yohan Cahndon, Vassil Altanov, Richard Seifert, Kim Schalcher, Jovan Djokic.