Markus Fässler der Bärentöter von Einsiedeln

Nach der Art und Weise, wie sich die Einsiedlern am Samstag dem Heimpublikum präsentierten wurde von allen Seiten eine Reaktion gefordert. Da dies allerdings nicht erst seit gestern so ist, waren alle darauf gespannt, wie die Reaktion ausfallen würde und ob es Trainer Grieder gelingen würde, die richtigen Worte zu finden.


Der erste Satz startete ausgeglichen, das Spiel wogte hin und her. Aber im Unterschied zu den vorhergehenden Spielen war bei der Heimmannschaft ein in letzter Zeit vermisstes Feuer erkennbar. Jeder wollte und jeder war bereit zu kämpfen. Bezeichnend war die Aussage von Markus Fässler, dem Urgestein der Einsiedler, der im ersten Timeout sagte: Wenn ihr sie nicht mit beiden Händen blocken könnt, dann blockt ihr sie eben mit einer Hand. Umgehend setzte er sein Ziel in die Tat um und blockte seinen appenzellerischen Gegenspieler mit der linken Hand. Davon motiviert gelang es den Einsiedlern ein paar Punkte Vorsprung herauszuspielen und diese auch mit konsequentem Sideoutspiel zu verteidigen. Begünstigt durch den Umstand, dass auch die Appenzeller Bären mit dem Verletzungsteufel zum kämpfen haben und nicht in Bestbesetzung antreten konnten, brachte das Heimteam den Vorsprung, ohne je in Gefahr zu laufen, den Satz zu verlieren, sicher ins Trockene.

Die einzige Konstante im Spiel der Einsiedler, in der bisherigen Saison, war die Unkonstanz. Sollten sie Einsiedler in der Lage sein, ihr Spielniveau einmal über die ganze Spieldauer zu halten?

Der zweite Satz sollte den Aufschluss darüber geben.

Das Heimteam machte im zweiten Satz dort weiter, wo sie im ersten Satz aufgehört hatten. Die Verteidigung um Libero Dominik Husi verteidigte, was es zu verteidigen gab. Die Bälle wurden in der Folge von Zuspieler Roger Kälin auf die beiden Aussenpositionen verteilt, wo sie resolut in Punkte verwandelt wurden. Die Konsequenz davon war, dass das Heimteam, unterstützt von den frenetischen Fans und zahlreichen Zuschauern, die die Halle zeitweise in ein Tollhaus verwandelten, förmlich nach vorne getrieben wurde. Der Gewinn des zweiten Satzes war zu gleichen Teilen Lohn für den betriebenen Aufwand.

Die Einsiedler waren nun nicht mehr bereit, sich den Einzug unter die Besten 16 des Cups noch nehmen zu lassen. Sie behielten ihre Tugenden der ersten zwei Sätze bei und drehten auf, während bei den Appenzeller Bären erste Zeichen der Resignation sichtbar wurden. Schnell war ein Vorsprung herausgespielt, der Coach Stephan Grieder auch die Chance zu diversen Wechselmöglichkeiten gab. So kam auch Yannik Rey zu seinem ersten Cup-Einsatz, wenn auch auf der für ihn ungewohnten Mitteposition. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, auch gleich noch seinen ersten Blockpunkt zu erzielen. Ungefährdet gewannen die Einsiedler auch den dritten Satz, somit das Spiel und stehen damit in der nächsten Runde, in der erstmals die Mannschaften aus der Nationalliga A, ins Geschehen eingreifen werden.

Ob es letztendlich die Worte des Trainers Stephan Grieder waren oder ob Markus Fässler mit seiner feuernden Rede im Timeout, der Grund dafür war, dass den Appenzeller Bären die Zähne gezogen worden sind, ist im Moment zweitrangig. Zu hoffen bleibt, dass bei den Einsiedlern der Knoten geplatzt ist und sie den Schwung aus dem Cup in die Meisterschaft mitnehmen können.

Die nächsten Spiele werden darüber Aufschluss geben.

Matchtelegramm:
Volleyball, Cup, VBC Einsiedeln – VBC Appenzell - Gonten, 3:0 (25:19, 25:22, 25:19).
Sporthalle Brüel, 90 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Roger Kälin (Captain), Dominic Husi (Libero), Markus Fässler, Urs Kälin, Dominik Schnüriger, Marco Bianchi, Silvan Kälin, André Kretschmar, Kudzielka Stefan, Patrick Braun, Yannik Rey
Verletzt: René Ringli, Manuel Bischofberger
Coach: Stephan Grieder, Philippe Husi
VBC AG: Messmer S. (Spielertrainer), Regli, Frischknecht, Ebeling, Messmer M. Duft, Jurei.