Leader war zu stark

Vor dem Cupknaller am Sonntag spielten die Einsiedler Volleyballer das letzte Spiel in diesem Jahr beim Leader Amriswil 2. Die Thurgauer spielten bis anhin eine sehr konstante Saison und konnten sich über längere Zeitdauer an der Spitze der Tabelle behaupten. Die Einsiedler Volleyballer hingegen kämpfen am anderen Ende der Tabelle. In ihrem Spiel ist im Moment irgendwie der Wurm drin. Trotz, oder gerade wegen dieser Ausgangslage reisten die Klosterdörfler voller Kampfeslust in die Ostschweiz. Zu verlieren hatte man gegen den Leader nichts.

Genau so begannen unsere Volleyballer auch. Mit einem knallharten Angriffsball wurde das erste Sideout realisiert. Die Reaktion von Amriswil liess nicht lange auf sich warten. Dank einem guten Annahmeriegel gelang es dem Leader, ihre grossen Mittelangreifer ins Spiel zu bringen. Mit dem Block bekamen die Einsiedler diese Kurzangriffe nicht in Griff. Jedoch stellte sich alsbald die Verteidigung in die Angriffszone des Gegners und wehrte gleich mehrere Bälle ab. Dies bot den Klosterdörflern jeweils die Chance im Gegenangriff den Punkt zu machen. Aber da war jedoch schon der Amriswiler Block wieder zur Stelle. Bis zum Stand von 19:19 hielt der VBC Einsiedeln hervorragend mit dem Leader mit, ehe sich wieder eine kleine Schwächephase einstellte. Amriswil gewann den ersten Satz mit 25:22.
Angestachelt vom Gegner, der sich zu einigen Anfeindungen zur gegnerischen Seite hinreissen liess, spielten die Einsiedler Volleyballer im zweiten Satz gross auf. Nachdem sich die Einsiedler zweimal vier Punkte auf ihr Konto gutschreiben konnten, übernahmen sie die Führung. Die Thurgauer zeigten in dieser Phase einige Schwächen im Abschluss, Einsiedeln liess mehrere Bälle des Gegners ohne Berührung ins Out segeln. Der Satzgewinn war beim Stand von 22:18 in greifbarer Nähe der Klosterdörfler, ehe Amriswil die Fehlerquote reduzierte. Nach zwei eigenen Satzbällen musste man dem Leader ebenfalls einen Matchball zugestehen. Den dritten Satzball konnten unsere Volleyballer im Feld des Gegners versenken und sich den zweiten Durchgang holen. „In diesem Spielabschnitt spielten wir wieder einmal unser Volleyball, der Kampfgeist war zurück“ meinte Coach Grieder nach dem Spiel. „Leider können wir momentan dieses Niveau nicht über drei Sätze konstant hoch halten“ ergänzte er. Und er sollte Recht behalten.
Nach einer kurzzeitigen Führung im dritten Durchgang schalteten die Einsiedler eine kleine Pause ein – nichts passte mehr zusammen. In der Zeit, in der Amriswil 15 Punkte erzielte, gelang Einsiedeln nur gerade deren sieben. Somit ging der dritte Satz klar mit 25:17 an die Amriswiler.
Auch im vierten Durchgang hielt der VBC Einsiedeln gut mit dem Tabellenführer mit und kämpfte um jeden Ball. Mit dem Angriff aus der eigenen Annahme erzeugte das Einsiedler Team mächtig Druck auf den Gegner. Bei verteidigten Bällen bringen die Klosterdörfler diesen Druck noch nicht auf den Ball. Zu ungenau werden die Aktionen, sobald ein ungewohnter Ball oder ein unvorhergesehener Spielzug die Spieler überrascht. Gegen Ende des vierten Satzes legten die Thurgauer einen Zacken zu, die Einsiedler hatten diesem Angriffsfeuerwerk nicht genügend Druck entgegenzusetzen. „Der letzte Kampfeswille hat gefehlt, um dem Leader ein Bein zu stellen“, meinte Aussenangreifer Urs Kälin nach dem Spiel.
Eine Steigerung zum letzten Spiel war jedoch klar ersichtlich, das Einsiedler Team hat sich aufgefangen. Mit einer solchen Leistung, wäre in anderen Spielen einiges mehr drin gelegen. Im Hinblick auf das morgige Cupspiel braucht es aber sicherlich nochmals eine solche Steigerung um dem Nationalliga A Verein aus Lugano paroli zu bieten.

Matchtelegramm:
Volley Amriswil 2 – VBC Einsiedeln, 3:1 (25:22, 27:29, 25:17, 25:21)
Sporthalle Tellenfeld, 105 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Marco Bianchi, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, René Ringli, Dominik Schnüriger.
Verletzt: Manuel Bischofberger, Stefan Kudzielka.
Coach: Stephan Grieder, Philippe Husi.
Volley Amriswil 2: Gscheidle, Zeller, Strohm (Libero), Krapf, Kriech, Hohl, Lubreras, Zürcher, Wetzel.
Coach: Gscheidle.