Knapp am Punktgewinn vorbei

Volleyball, Nationalliga A: VBC Einsiedeln – biogas volley näfels I 1:3 (25:18, 19:25, 21:25, 27:29)

Einsiedeln verlor am letzten Samstag gegen den Cupsieger mit 1:3. Ein Punktgewinn wäre dringelegen.

 Mit leichter Verspätung starteten beide Teams in das Spiel und schenkten sich von Beginn an nichts. Beide Teams machten ihre Punkte aus der Annahme heraus und erst beim 8:6 konnten sich die Einsiedler erstmals zwei Punkte absetzen. Nach und nach konnte dieser Vorsprung leicht vergrössert werden. Es zeigte sich, dass Näfels entweder noch etwas müde vom Europacup-Einsatz von Donnerstagabend war oder die Einsiedler schlichtweg unterschätzt hatte. Schliesslich verlor Einsiedeln in der vergangenen Saison zweimal diskussionslos mit 0:3 Sätzen. Mit einem starken Schlussfinish gewannen die Einsiedler aber den ersten Satz. Das gesamte Team überzeugte in dieser Phase mit mannschaftlicher Geschlossenheit, wobei Aleksandar Milovancevic aus dem Kollektiv noch herausstach. Kam es zu umkämpften Punkten, verwandelte zumeist er am Ende den Ball auf der gegnerischen Seite. 

Pulko brilliert

Dies wollte Näfels aber nicht auf sich sitzen lassen und auf keinen Fall wollten sie etwas von den drei auf sicher budgetierten Punkten abgeben. Mit starken Blocks wehrten sie zu Beginn gleich reihenweise die Einsiedler Angriffe ab und so stand es bereits 0:5 als der erste Einsiedler Punkt gelang. Viele Ungenauigkeiten in der Annahme und auch beim Zuspiel erschwerten in dieser Phase des Spiels die Einsiedler Punkte. 

Mit Time-outs versuchten die beiden Coaches Ernst Rüdisüli und Philippe Husi dem entgegenzuwirken. Dies gelang auch und die Einsiedler kämpften sich wieder heran. Auffälligster Spieler bei dieser Aufholjagd war Dominik Schnüriger, der die Bälle gleich reihenweise im gegnerischen Feld unterbrachte. Schliesslich stand es 16:16 und man hatte die Fünf-Punkte-Hypothek vom Anfang wieder aufgeholt. Leider schien die Spannung der Spieler gleich wieder etwas nachzulassen und man kassierte die nächste Fünf-Punkte-Serie zum 16:21. Diesen Vorsprung liess sich der routinierte Gegner natürlich nicht mehr nehmen. Vor allem der gegnerische Topscorer Zlatko Pulko überzeugte nun und versenkte mehrere Angriffe spektakulär.

Kampfgeist nicht belohnt

Im dritten Satz kassierten die Einsiedler zwar keine Punktserien mehr, doch lief man immer einem kleinen Rückstand hinterher, der nicht aufzuholen war. Viel zu selten schafften die Einsiedler Punkte bei eigenem Aufschlag, wobei aber nicht jede Annahme zu einem Punkt führte. Zwar kämpften die Einsiedler wie die Löwen um die Bälle, aber Näfels war einfach etwas schlagkräftiger über alle Positionen verteilt. Mit 21:25 ging der Satz schliesslich an die Gäste aus dem Glarnerland.

Drei Satzbälle

Mit leicht veränderter Aufstellung auf der Diagonalposition, Raphael Kälin kam für André Kretzschmar, ging man in den vierten Satz. Dieser hatte es in sich. Die Führung wechselte ständig ab. Interessante Ballwechsel mit vielen gelungenen Verteidigungsaktionen sorgten für Emotionen bei den Zuschauern in der gut gefüllten Sporthalle. Schliesslich kam beim Stand von 14:16 Ben Hensler zum Aufschlag und setzte die Näfelser Annahme gleich derart unter Druck, dass Einsiedeln viermal in Serie punkten konnte und mit 18:16 in Führung ging. Diese Führung wurde auch nicht mehr abgegeben bis zum ersten Satzball für Einsiedeln bei 24:23. 

Ein gewonnener zweiter Satz hätte automatisch mindestens einen Punkt für Einsiedeln und einen Entscheidungssatz bedeutet. Wieder war es in dieser Phase der Topscorer der Einsiedler, der die meisten Bälle bekam und zeigte, dass er eine echte Verstärkung für das Team ist. Zu insgesamt drei Satzbällen kamen die Einsiedler. Alle wehrten die Gegner ab. Beim dritten Satzball wähnten sich die Einsiedler bereits als Sieger, aber der zweite Schiedsrichter hatte eine Berührung des Einsiedler Blocks gesehen und das Spiel ging nach einigen Diskussionen weiter. Abgelenkt von diesen Diskussionen machte Näfels die nächsten beiden Punkte und gewann das Spiel mit 3:1.

Fantastisches Spiel

Dies sorgte für traurige Gesichter bei den Spielern und den Fans. War man doch absolut auf Augenhöhe und brachte den Favoriten an den Rand eines Punktverlustes. Auch Näfels zeigte sich überrascht von der Kampfstärke der Einsiedler und fand nur lobende Worte über deren Leistung. Wenig erfreut war der Präsident des VBC Einsiedeln, Gerry Nauer: «Solch enge Spiele gegen stärker eingestufte Teams hatten wir nun schon einige und doch stehen wir jedes Mal am Ende ohne Punkte da. Noch nie konnten wir gegen ein Topteam der Liga einen Sieg feiern, weil wir am Ende oft zu nervös oder zu emotional agieren. Das muss sich ändern! Trotzdem war die Leistung heute gegen Näfels sicher eine der Besten der ganzen Saison. Für die Zuschauer war dies ein fantastisches Spiel.»

Matchtelegramm

VBC Einsiedeln – biogas volley näfels I 1:3 (25:18, 19:25, 21:25, 27:29).

Sporthalle Brüel. – 260 Zuschauer.

VBC Einsiedeln: Silvan Kälin (Captain), Dominik Schnüriger, Matt Hender, Aleksandar Milovancevic, Raphael Kälin, Ben Hensler, Fred Stahl, André Kretzschmar, Dominik Husi (Libero). Coach: Ernst Rüdisüli, AC: Philippe Husi.

biogas volley näfels: Mar­co Gy­g­li, Si­mo­ne Bo­nante, Fa­bi­an Mar­ti­nez, Kyle Friend, Manuel Sutter, Zlatko Pulko, Dan Alexander (Captain, verletzt), Stefan Ilic, Fabian Martinez. Coach: Dalibor Polak.