Bruchlandung in Kloten

Die kurze Erfolgswelle, auf der die Einsiedler Volleyballer im Schweizer Cup genommen haben, konnte leider nicht in die Meisterschaft übertragen werden. Einmal mehr scheitern unsere Volleyballer nicht am Gegner, sondern am eigenen Unvermögen, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen und eine durchaus lösbare Aufgabe zu meistern. In einem von vielen Fehlern geprägten Spiel verliert der VBC Einsiedeln den ersten Match der Rückrunde gegen den VBC Züri Unterland klar mit 0:3.

Ausser zu Beginn des ersten Satzes, als sie noch mit 5:2 Punkten in Führung lagen, hatten die Klosterdörfler gegen die konstanten Unterländer das ganze Spiel hindurch keine Chance. Nicht, dass ihnen vom Gegner keine Möglichkeiten zugestanden wurden, nein, es fehlte bei den Einsiedlern schlicht und einfach an allen Ecken und Enden. „Die Bereitschaft der Spieler, sich in jedem Ball voll auf das Spielgeschehen zu konzentrieren, fehlt“, konstatierte der sichtlich enttäuschte Coach Philippe Husi nach dem Match. Momentan mangelt es an Konstanz und Siegeswillen, um auf diesem Niveau gewinnen zu können.
Ein kurzes Aufbäumen im dritten Satz, als die Klosterdörfler nochmals bis auf 17:18 an den Gegner herangekommen sind, zeigte die Möglichkeiten der Einsiedler auf. Auch diese Aufholjagd wurde von Eigenfehlern gebremst – symptomatisch für das Spiel der Einsiedler beendeten unsere Volleyballer den Match mit einem Fehler gleich selber.
Es sind nicht die harten Angriffe oder der unüberwindbare Block des Gegners, die dem Einsiedler Team am meisten Sorgen bereiten. Es sind vermeintlich einfache Bälle, die, wie angesprochen, wegen der fehlenden Konzentration nur ungenügend unter Kontrolle gebracht werden können. Daraus resultiert meist nicht sogleich ein direkter Fehler, es verunmöglicht jedoch, dass man den Gegner genügend unter Druck setzen kann. Die Gegner in der Nationalliga B wie am letzten Samstag der VBC Züri Unterland, nutzen dies natürlich gnadenlos aus und powern solche Bälle konsequent zum Punkterfolg. Oft fallen solche einfachen, aber eher unkonventionellen Bälle des Gegners sogar ohne Einsiedler Berührung zu Boden. Das Absichern des Mitspielers und das „Vorauslesen“ des nächsten Spielzugs sind nicht verankert.
Diese Summation von kleinen Fehlern kumuliert sich bei den Einsiedler Volleyballern momentan massiv und erweist sich als zu grosse Bürde im Kampf um wichtige Punkte.
Dass die Liste der verletzen Spieler sich beim VBC Einsiedeln noch erweitert hat, darf nicht alleine der Grund für diese andauernde Niederlagenserie sein. René Ringli hat sich unglücklicherweise schon zum zweiten Mal in dieser Saison eine Fussverletzung zugezogen. Wir wünschen ihm eine gute Besserung. Die Suche nach dem Fehler beim Mitspieler, im Coaching oder beim Schiedsrichter verhindert ein individuelles Vorwärtskommen von einigen Spielern und limitiert dadurch ebenso den Erfolg der gesamten Mannschaft.
Eine Herausforderung, die Einsiedler Spieler wieder zu einem kompakten Team zusammen zu formen. Zur Mannschaft, bei der die Individualisten ihre eigenen Ansprüche und Forderungen zurücknehmen und sich voll in den Dienst des Teams stellen. Eine Tugend, die bis anhin den VBC Einsiedeln zum Erfolg geführt hat. Wenn es gelingt bei jedem Spieler die Energie, die sie momentan für alles Andere aufgewendet wird, für die Konzentration auf sich selbst zu nutzen und für die nächste folgende Aktion auf dem Feld aufzuwenden, dann sehen wir schon am nächsten Wochenende wieder ein schlagkräftiges und erfolgreiches Einsiedler Fanionteam. Am Samstag geht es nämlich schon um 15 Uhr in der Sporthalle Einsiedeln gegen den TV Lunkhofen um wichtige Punkte in der Meisterschaft. Am Sonntag bestreitet der VBC Einsiedeln sein erstes Heimspiel im Schweizer Cup. Um 18Uhr wird in der Sporthalle Einsiedeln das Spiel gegen die Appenzeller Bären um den Einzug in den Cup Achtelfinal angepfiffen.

Matchtelegramm:
VBC Züri Unterland – VBC Einsiedeln, 3:0 (25:20, 25:16, 25:20)
Sporthalle Rüebisbach, 100 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Marco Bianchi, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, René Ringli, Dominik Schnüriger. Coach: Philippe Husi, Manuel Bischofberger.
VBC Züri Unterland: Schatzmann, Egli (Libero) Lunardi, Goldmann, Sutter, Bochsler, Bigger, Gelmi, Berta, de Notaris.
Coach: Rüdisüli, Koutsogionnakais.