Marco Bianchi leitet die Wende ein

Die Klosterdörfler starteten gegen die in der Rückrunde ungeschlagenen Galinaken aus dem Fürstentum Liechtenstein sehr nervös. Ungewöhnlich viele Eigenfehler prägten das Angriffsspiel der Heimmannschaft, weshalb die Gäste von Anfang an locker und leicht in Führung gingen. Es schien als hätte die holländische Verstärkung, bevor sie auch nur einen Ball geschlagen hatte, die Einsiedler völlig aus der Fassung gebracht. Alle fühlten sich plötzlich motiviert, sogar verpflichtet, jeden Ball noch härter und genauer an die Linie zu schmettern, was leider nur selten gelang. Die so entstehenden Fehler zerstörten das Sideoutspiel komplett. Die ersten zwei Sätze gingen sang und klanglos an die Gastmannschaft. Aller Timeouts zum Trotz waren die Einsiedler nicht in der Lage ihr Spiel umstellen oder ihr Selbstvertrauen wieder zu finden. Erst die Einwechslung am Ende des zweiten Satzes von Marco Bianchi sollte dies ändern. Marco Bianchi fügte dem Gegner bisher in taktischen wichtigen Situationen zwar regelmässig Nadelstiche zu, nie zuvor war er jedoch in dieser Saison für die Wende im Spiel verantwortlich. Auch wenn der zweite Satz aufgrund des zuvor eingehandelten Rückstandes verloren ging, wachte das Heimteam auf und besann sich auf seine eigenen Stärken. Die Abnahmen fanden wieder den Weg zu Roger Kälin, welcher seine Angreifer vorzüglich einzusetzen wusste. Der Block schnappte immer öfters zu und was den Weg am Block vorbei fand wurde durch die Verteidigung um Libero Dominik Husi mirakulös im Spiel gehalten. Das Spiel der Einsiedler war nicht wieder zu erkennen. Verschwunden war die Nervosität wegen des galinakischen Neuzuzuges. Mit druckvollem, variantenreichem Spiel punkteten die Einsiedler auf allen Position nach Belieben. Der dritte Satz war eine leichte Beute für das Heimteam.

Die Klosterdörfler nahmen den Schwung mit in den vierten Satz. Das Gastteam stemmte sich mit allen ihren zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Verlust des vierten Satzes. Allerdings umsonst. Die Einsiedler setzten sich zur Mitte des Satzes ein paar Punkte ab und kontrollierten das Spiel von der Spitze aus. Der Satzausgleich war Tatsache. Ihrer gefundenen Stärke bewusst startete das Heimteam in den fünften Satz. Sie sprühten förmlich vor Selbstvertrauen und setzten sich Punkt für Punkt, vom frenetisch feiernden Publikum unterstützt, vom Gegner ab. Einzig am Schluss wurde es noch einmal kurz spannend, als sich die Einsiedler eine kleine spielerische Auszeit gönnten, zwei Matchbälle nicht verwerteten und den Gegner noch einmal aufschliessen liessen. Obwohl die Liechtensteiner noch einmal Morgenluft witterten, erzwangen sich die Einsiedler den dritten Matchball, welcher dann in souveräner Manier von Raphael Kälin verwertet wurde.

Das Team um Coach Grieder befindet nun zusammen mit dem VBC Zürich Unterland auf dem zweiten Platz, was zur Teilnahme an der Finalrunde, um den Aufstieg in die Nationalliga A berechtigen würde. Noch sind jedoch drei Spiele vor dem Abschluss der Rückrunde ausstehend. Sollten die Einsiedler in der Lage sein, die in den letzten drei Sätzen gezeigte Leistung regelmässig abzurufen, wird weiteren Siegen und der Teilnahme an der Finalrunde nichts im Wege stehen.

Volleyball NLB/Ost

VBC Einsiedeln vs. VBC Galina 3:2 (20:25,18:25,25:15,25:23,16:14)

VBC Galina: Ralf Petzold, Miguel Sanchez, Patrick Hohl, Pawel Cala, Christof Zvokelj, Frank van den Outenaar, Adrian Ritter (Libero), Beat Wachter, Armin Michael, Simon Schneider

Einsiedeln: Manuel Bischofberger, Patrick Braun, Raphael Kälin, Roger Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, Dominik Husi (Libero), Dominik Schnüriger, Rafael Schnüriger, Stefan Schädler, Marco Bianchi. Coach: Stephan Grieder, Philippe Husi