Volleyballer bewahren sich die Chance auf den Ligaerhalt

h1_andwil.jpgBeim Tabellennachbar Andwil-Arnegg traten die Einsiedler Volleyballer am letzten Samstag zum zweitletzten Spiel in der laufenden Saison an. Um im Kampf um den Ligaerhalt die besten Karten in der Hand zu haben, musste ein Erfolg her, soviel Stand schon vor der Begegnung fest. Wegen einem einzigen Verlustpunkt können die Einsiedler die St. Galler in der Tabelle nicht mehr überholen oder sich sonst auf den rettenden dritten Platz schieben. Das Reglement sieht hingegen vor, dass wenn zwei Teams in die höchste Liga aufsteigen, nur drei Teams aus der Nationalliga B absteigen. Dadurch, dass sich in der laufenden Saison der VBC Sursee, und auf nächste Saison der VBC Münsingen aus der Nationalliga A zurückziehen, werden also zwei Teams aufsteigen können. Nun bleibt nur noch die Frage wer denn jetzt absteigen muss, und wer eben nicht. Die beiden Letztplatzierten der Abstiegsunde Ost, der VBC Voléro und der Abstiegsrunde West, der VBC Belfaux werden sicherlich absteigen. Die beiden Viertplatzierten, sprich der VBC Einsiedeln und der VBC Ecublens werden im Fernduell voraussichtlich den letzten Platz in der Nationalliga B unter sich ausmachen. Die Einsiedler brauchen also jeden Punkt, jeden Satz, ja jeden gespielten Ball, um in der Endabrechnung besser dazustehen als die Westschweizer.

 

Trotz diesem Ansporn starteten die Einsiedler verhalten ins Spiel gegen Andwil-Arnegg. Zu Beginn der Partie häuften sich bei den Klosterdörflern Fehler im Angriff sowie Unkonzentriertheiten in der Verteidigung, welche den Ostschweizern einen leichten Vorteil verschafften. Die Einsiedler Mannschaft bekam diese Anfangsschwierigkeiten jedoch sehr bald in den Griff – der Block des Gegners wurde nun konsequent umspielt oder sogar gezielt für den Punktgewinn angespielt. Ebenfalls steigerten sich unsere Volleyballer in der Verteidigung dermassen, dass Andwil oftmals sogar mit knallharten Kurzangriffen daran scheiterte. Punkt für Punkt kämpfte sich das Fanionteam der Einsiedler an den Gegner heran und überholte ihn im entscheidenden Augenblick.

Im zweiten Durchgang drängte das Einsiedler Team weiterhin mit konstant hohem Druck den Ostschweizern ihr Spiel auf. Mit unzähligen schnellen Angriffen über die Mittelposition brachten Patrick Braun und Stefan Kudzielka so viel Verwirrung in die Blockaktionen des Gegners, dass dieser grosse Mühe hatte eine wirkungsvolle Abwehr zu formieren. Die Grundlage für diese Angriffe bildete die stabile Annahme von Libero Dominik Husi und Manuel Bischofberger. Passeur Roger Kälin konnte mit schnell gespielten Bällen seine beiden Kurzangreifer gezielt einsetzen, und dadurch seine Aussenangreifer entscheidend entlasten. Immer wenn Andwil wieder gefährlich nahe kam, konnte sich der VBC Einsiedeln auf seine Schlagkraft über alle Positionen verlassen. So ging der zweite Satz mit 25:21 an Einsiedeln.

Im dritten Satz zeigte sich das gleiche Bild. Obwohl die Ostschweizer hartnäckig blieben, hatte das schwyzer Team immer die passende Antwort parat. Einzig in der Verteidigung ortete Coach Grieder noch Steigerungspotential. Einige Bälle wurden durch fehlende Aufmerksamkeit seiner Spieler nicht unter Kontrolle gebracht. Insgesamt dufte er jedoch sehr zufrieden sein, denn im einzig knappen Moment des ganzen Spiels – beim Matchball der Einsiedler beim Stand von 24:23 - zeigten seine Spieler nochmals ihre Klasse und beendeten das Spiel mit einem perfekten Mittelangriff.

Der zweite 3:0 Erfolg in Folge zeigt, welches Potential in der Einsiedler Mannschaft steckt. Dieses hingegen konnte über die ganze Saison hindurch praktisch nie ausgespielt werden, langwierige Verletzungen seiner Leistungsträger hinderten das Team daran. Bis dato gab es in einer Saison nicht auch nur annähernd so viele verletzte Spieler wie in dieser. Dass dies das Kader der Einsiedler nicht vollständig hat auffangen können, sieht man deutlich am Tabellenstand. Erst gegen Ende der Meisterschaft spielte die Stammsechs (beinahe) in Bestform. Trotz einem Trainingsrückstand, der sich auch hier noch deutlich ausmachen lässt, kommt der VBC Einsiedeln nun so richtig in Fahrt. Spät in der Saison zwar, aber eben hoffentlich nur fast zu spät. Denn im Fernduell gegen den Abstiegskandidaten aus der Westgruppe, den VBC Ecublens haben die Einsiedler nun um zwei Punkte vorgelegt. Dank eines guten Satzverhältnisses würden den Klosterdörflern ein Satzgewinn (oder ein Satzverlust von Ecublens) reichen um in der Endabrechung besser dazustehen. Soweit will es der VBC Einsiedeln aber gar nicht kommen lassen. In dieser Form brennen die Spieler darauf, dem letzten Gegner VBC Züri Unterland den Meister zu zeigen. Die Unterländer hingegen könnten mit einem Sieg noch die Tabellenspitze erreichen. Die beiden Teams werden sich im letzten Heimspiel der Einsiedler nichts schenken – für Spannung ist also schon im Vorfeld gesorgt.

Matchtelegramm:
Volleyball NLB, VBC Andwil-Arnegg – VBC Einsiedeln, 0:3 (22:25, 21:25, 23:25)
Sporthalle Ebnet Andwil, 160 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Manuel Bischofberger, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, René Ringli, Dominik Schnüriger.