Zwei grosse Chancen vergeben

Nach dem klaren 3:0 Erfolg gegen den direkten Konkurrenten um den Abstieg, Andwil-Arnegg, mussten die Einsiedler Volleyballer letztes Wochenende nun zwei empfindliche Niederlagen einstecken.

Am Samstag spielte unser Fanionteam gegen den VBC Züri Unterland - ein altbekannter, aber in letzter Zeit oftmals überlegener Gegner. Die beiden Partien in der Vorrunde hatten die Zürcher klar für sich entscheiden können. In diesem Spiel der Abstiegsrunde wollte der VBC Einsiedeln mit einem Erfolg über einen Besserklassierten den Anschluss nach vorne halten. Bis zum hart erkämpften Satzausgleich zum 1:1 waren die Klosterdörfler drauf und dran, den Unterländern den Schneid abzukaufen. Von starken Service des Gegners arg unter Druck gesetzt, liess jedoch bei der Einsiedler Annahne ab dem dritten Satz die Präzision nach. Passeur Roger Kälin sah sich gezwungen, statt dem schlagkräftigen Mittelangriff nun vermehrt die Aussenpositionen zu lancieren. Dort fehlte die nötige Power, um dem Gegner endgültig den Strick zu drehen. Auch eine sehenswerte Aufholjagd im vierten Satz brachte dem Einsiedler Team nicht den Satzerfolg. Vier Punkte verbuchten die Klosterdörfler in Folge, ehe Züri Unterland den Rhythmus - einen Tick zu früh aus Einsiedler Sicht - wieder fand und das Spiel zu seinen Gunsten beendete. "Die Sicherheit eines jeden Spielers steht momentan unerklärlicherweise auf einem labilen Fundament", meinte nach dem Match Coach Husi.
Trotz etlichen guten Aktionen, lassen sich die Einsiedler Spieler schnell, nämlich gleich beim nächsten missglückten Ball, verunsichern. Anstatt die Führung auszubauen oder den Rückstand in einen Vorsprung umzuwandeln, gibt der VBC Einsiedlern mit leichten Fehlern, die sich jedoch meist folgenschwer auswirken, dem Gegner einen unerwünschten Auftrieb. Bislang ist es den Spielern nicht gelungen, sich gegenseitig so zu unterstützen, dass sich die Schwächen ausgleichen und die Stärken zusammenballen. So resultierte auch im zweiten Spiel vom letzten Wochenende eine empfindliche Niederlage gegen den VBC Voléro Zürich, ein Gegner, den man bislang immer im Griff gehabt hatte. Der VBC Einsiedeln erzielte zwar insgesamt mehr Punkte als Voléro, musste die Wichtigen jedoch dem Gegner überlassen. Bei Satzausgleich von 2:2 hatten die Klosterdörfler alle Vorteile auf ihrer Seite. Plötzlich jedoch gaben die Einsiedler das Spieldiktat aus den Händen. In solchen Situationen wiegen verletzungsbedingte Trainingsrückstände, sowie kleine individuelle Fehler besonders schwer. Von beidem mangelt es dem VBC Einsiedeln nicht in dieser Saison. Die Summe aus der gesamten Meisterschaft wird nun zur Bürde. Eine solche Verletzungsanballung wie in dieser Saison ist bei den Einsiedlern noch nie vorgekommen und hat eine tiefe Bresche in die Reihen der Spieler geschlagen. Die Stammformation konnte praktisch nie in Topform miteinander antreten.
Die verlorenen Spiele lassen sich jetzt nicht mehr ändern, dem VBC Einsiedeln muss nach vorne schauen. Und da gibt es noch einen Hoffnungsschimmer. Denn ganz gelaufen ist es noch nicht für unsere Volleyballer. Es ist immer noch möglich - wenn auch nicht ganz ohne fremde Hilfe - den Ligaerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Zwei Trainingswochen bleiben den Klostderdörflern, um für die restlichen drei Spiele ein geeignetes Rezept zum Erfolg zu finden. Es verspricht eine heisse Schlussphase zu werden, denn Lunkhofen, Andwil-Arnegg und Züri Unterland, die restlichen Gegner der Einsiedler liegen durchaus in Reichweite. Den nächsten Match gegen den TV Lunkhofen am übernächsten Sonntag, 28.2. wird richtungsweisend sein. Beim letzten Heimspiel gegen Andwil-Arnegg zeigte der VBC Einsiedeln, dass er noch nicht abgeschrieben werden darf. Wenn ein ähnliches Spiel gegen den Tabellenzweiten Tatsache wird, dann lebt das letzte „Fünklein Hoffung“ auf den Ligaerhalt durchaus noch weiter.

Matchtelegramm:
Volleyball NLB, VBC Züri Unterland – VBC Einsiedeln, 3:1 (25:18, 25:27, 25:20, 25:23) Sporthalle Ruebisbach, 100 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Manuel Bischofberger, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, René Ringli, Dominik Schnüriger.
Coach: Philippe Husi
VBC Züri Unterland: Schatzmann, Egli (Libero), Fosco, Berta, Sutter, Gelmi, Goldmann, Bertschinger, Pfeifer, Winterberg, de Notaristefano.
Coach: Koutsogiannakis, Keller.

Matchtelegramm:
Volleyball NLB, VBC Voléro Zürich– VBC Einsiedeln, 3:2 (25:23, 19:25, 25:21, 20:25, 15:11) Sporthalle im Birch, 80 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Manuel Bischofberger, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, Stefan Kudzielka, René Ringli, Dominik Schnüriger.