Volleyballer mitten im Abstiegskampf

Nach dem Erfolg im Cup standen die Einsiedler Volleyballer letzten Sonntag gegen die Appenzeller Bären im Einsatz. Nachdem die Klosterdörfler den Bären in der sechsten Runde vom Schweizer Cup die Zähne ziehen konnten, reüssierten die Appenzeller zum zweiten Mal in der Meisterschaft.

Der Beginn des Spiels wogte hin und her, kein Team konnte sich richtig absetzen. Bis zum Stande von 14:14 hatten sogar eher die Einsiedler die Nase vorne, die Ostschweizer wirkten verwundbar und fehleranfällig. Ein optimaler Zeitpunkt wie es schien, zwei dringend benötigte Punkte aus dem Appenzellerland zu entführen und so den Rückstand etwas auszugleichen. Just zu diesem Zeitpunkt zog es auch die Einsiedler Volleyballer in den Fehlerstrudel. Ebenfalls bekundete die Annahme der Klosterdörfler einige Mühe - was in den letzten Spielen tadellos funktionierte und eine stabile Basis für den Spielaufbau gewährleistete, geriet plötzlich arg ins wanken. Libero Dominik Husi bemühte sich, die Annahme wieder zu stabilisieren und übernahm viel Verantwortung. Dies bot jedoch dem Gegner wiederum einiges an Angriffsfläche. Der erste Satz ging in Folge mit 25:19 an die Appenzeller.
Auch im zweiten Durchgang wollte den Einsiedlern nicht allzu viel gelingen. „Jeder einzelne Spieler hat unerklärlicherweise weit unter seinem Niveau gespielt“, versuchte Coach Stefan Grieder das Spiel in Worte zu fassen. Der nötige Kampfgeist, der Wille zum Punktegewinn habe gefehlt, die Angst vor dem Fehler sei im Vordergrund gestanden, erklärte er weiter. Auch ein Doppelwechsel in der Mitte des Satzes verhinderte die 16:25 Niederlage im zweiten Durchgang nicht.
Erst der Doppelwechsel im dritten Satz, als der Nachwuchsspieler Silvan Kälin für Passeur Roger Kälin und Marco Bianchi für Dominik Schnüriger auf der Aussenposition brachte etwas Schwung ins Spiel. Nach dem Wechsel auf der Zuspielerposition wehte ein frischer Wind im Spiel der Einsiedler. Silvan Kälin verteilte die Bälle unbeschwerter und für unberechenbarer für den Gegner. Obwohl beim Stand von 9:17 das Spiel im dritten Durchgang schon fast gelaufen war, starteten die Klosterdörfler in der neuen Formation zur Aufholjagd. Unterstützt durch eine starke Anschlagsserie von Urs Kälin holten die Klosterdörfler ganze Sieben Punkte in Folge. Die Bären gerieten in diesem Spielabschnitt nochmals arg ins zittern. Ebenfalls konnten die Einsiedler in dieser Phase den schönsten und längsten Ballwechsel, der sage und schreibe ganze acht Mal das Netz überquerte, zu ihren Gunsten entscheiden. Die deutliche Niederlage wurde jedoch damit nicht abgewandt. Mit 15:22 ging der dritte Satz ebenfalls an die Appenzeller Bären, denen dadurch die Revanche für die Cupniederlage vollumfänglich geglückt ist. Für die Einsiedler war dieses Spiel ein weiterer Punkt, an dem es nur noch aufwärts gehen kann. Auf alle Fälle haben die Volleyballer aus dem Klosterdorf nächstes Wochenende überhaupt nichts zu verlieren. Am Samstag spielen die Einsiedler Volleyballer gegen den TV Amriswil, den aktuellen Tabellenführer der Nationalliga B. Die Ostschweizer mit dem ehemaligen Beachprofi Marcel Gscheidle in ihren Reihen, haben sich nochmals mit einem Diagonalangreifer verstärkt. Ebenfalls in der Aussenseiterrolle sieht sich der VBC Einsiedeln am kommenden Sonntag im Cup Viertelfinal. Mit dem PV Lugano ist in der Sporthalle Einsiedeln ein Spitzenteam der Nationalliga A zu Gast. Ein volleyballerischer Leckerbissen, den man sich auch kurz vor Weihnachten sicherlich nicht entgehen lassen darf. Das Fanionteam des Volleyballclub Einsiedeln ist auf jede Unterstützung aus den Zuschauerrängen angewiesen und würde sich über zahlreiches und lautstarkes Publikum freuen.

Matchtelegramm:
Appenzeller Bären – VBC Einsiedeln, 3:0 (25:19, 25:16, 25:22)
Sporthalle Wühre, 100 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Marco Bianchi, Patrick Braun, Markus Fässler, Dominik Husi (Libero), Roger Kälin, Silvan Kälin, Urs Kälin, André Kretzschmar, René Ringli, Dominik Schnüriger.
Verletzt: Manuel Bischofberger, Stefan Kudzielka.
Coach: Stephan Grieder, Philippe Husi.
Appenzell: M. Messemer, S. Messmer, Juray, Duft, Regli, Frischknecht, Migge, Ebeting, Keller.
< Coach: Schattegg.