Versöhnliches Playoff-Viertelfinal-Ende für Einsiedeln

Zum Ende waren es versöhnliche Worte die die angereisten Einsiedler von den Gastgebern erhielten. Im Namen des ganzen Clubs Lausanne Université dankte der Speaker in der Halle vor hunderten von Zuschauern dem VBC Einsiedeln für deren Leistungen in der höchsten Volleyballliga der Schweiz. Obwohl LUC in finanzieller, sowie aus sportlicher Sicht in einer anderen Liga spielt, als der Einsiedler Dorfverein, scheint man sich auch dort bewusst zu sein welch grosser Aufwand von den Innerschwyzern betrieben wird um mit den allerbesten Mannschaften Woche für Woche mitzuhalten. Auch der langjährige Erfolgstrainer und Vereinslegende Carell - inzwischen ist er von seinem Posten als Headcoach bei Lausanne zurückgetreten - schien dies zu schätzen und dankte unmittelbar nach dem Spiel jedem einzelnen Spieler persönlich für dessen Beitrag am Schweizer Volleyball über die vergangenen 5 Jahre. Die Wertschätzung des Gegners nach dem Match mussten die Einsiedler denn auch in keinster Weise mit einem fahlen Beigeschmack entgegennehmen, hatte man seine Haut doch in den vorhergehenden vier Sätzen ein weiteres Mal teuer verkauft und dem Gegner wohl den ein anderen Nadelstich mehr versetzt, als dieser es im Vorfeld erwartet hätte.

Denn nur selten gelang den Einsiedlern ein solcher Blitzstart wie an diesem vergangenen frühen Samstagabend. Gleich mit 4:0 legten die Gäste vor, was die klar favorisierten Lausanner wohl ein wenig überraschte. Allerdings setzte sich ihre Klasse, wenn auch gegen erheblichen Widerstand der Klosterdörfler, im ersten Satz dennoch durch. Auch der zweite und der dritte Satz waren über weite Strecken umkämpft, mit dem gewichtigen Unterschied, dass in Durchgang drei die Klosterdörfler dem Qualifikationssieger den Schneid abkauften und den Satz für sich entschieden. Einmal mehr zeigte sich wie klein die Unterschiede, auch im Duell zwischen dem 1.- und 8. Platzierten, sind. Trotzdem gelingt es den Grossen meist den Kopf  aus der Schlinge zu ziehen. Obwohl dies wohl zum Teil auch am Unvermögen der Gäste gelegen haben mag, weil sie nicht mehr auf demselben Niveau weiterspielen konnten, wie sie es während des bisherigen Spielverlaufs vermochten.

Verdiente Wertschätzung

Es wäre wohl auch etwas zu viel des Guten gewesen, hätten die Einsiedler den Gegner noch in einen Entscheidungssatz gezwungen. So kam es wie es kommen musste und LUC durfte sich zum verdienten Sieg gratulieren lassen. Irgendwie schien es trotzdem als stünden an diesem lauwarmen Spätwinterabend zwei Gewinner auf dem Platz. LUC, das sich weiterhin grosse Hoffnungen auf den Meistertitel machen darf und Einsiedeln, welches nach zwei harten Saisons die Wertschätzung erhielt, die nach turbulenten sportlichen Aufs und Abs möglicherweise zu oft vergessen ging.

Playoff ¼ Final, 24. März

3:1 (25:18, 25:18, 21:25, 25:12)

Centre Sportif Unil SOS II Dorigny, Zuschauer: 200

VBC Einsiedeln: Ben Hensler (Captain), Gian Aebli, Oliver Ulrich, Bene Doranth, Dominik Schnüriger, Martin Wyss, Oliver Bochsler, Raphael Kälin, Pascal Wunderle, Michael Birchler (Libero), Malte Stiel (Verletzt), Stig Döös Traagstad (Verletzt), Jan Lux (Abwesend)

Lausanne UC: Julien Carrel (Captain), Jonathan Kaeser, Vinicius Raguzzoni, Reto Pfund, Arthur Sueur, Karim Zerika, Vadzim Pranko, Nocholas Del Bianco, Adrien Prevel, Dennis Del Valle (Verletzt)