Den Heimsieg gegen Luzern vergeben

Nach einer 2:0-Satzführung der Einsiedler drehten die Luzerner Gäste auf und holten sich den Sieg. Nun bleibt keine Zeit, den Kopf hängen zu lassen.

Die Voraussetzungen am Mittwochabend in der Sporthalle waren gut für den zweiten Einsiedler Sieg: zu Matchbeginn war der VBC bereit und präsent, auf beiden Seiten des Netzes kämpften die Teams um jeden Ball und schenkten sich nichts. Einsiedeln startete mit der gewohnten Aufstellung um Passeur Denis Milanez, den beiden Mittelangreifern Lux und Prajzler, Schnüriger und Bartunek auf Aussen sowie Kälin auf Diagonal. So lag Luzern bald einige Punkte in Führung, die Einsiedler blieben jedoch hartnäckig und lagen beim Stand von 19:19 gleichauf. In der money time liessen die Gastgeber nichts anbrennen und spielten sich mit schönen Angriffen in Führung. Auch Luzern hatte seinen Kampfgeist in die Sporthalle Brüel mitgebracht, sodass die Gäste die ersten zwei Satzbälle abwehren konnten, bevor Matej Prajzler den dritten verwertete.

Gute Leistung bestätigt

Den ersten Satz hatten die Gastgeber knapp ins Trockene gebracht – diese Leistung bestätigten die Einsiedler im zweiten Durchgang eindrücklich. Beim VBC funktionierte alles und Luzern war immer einen Schritt zu spät.

Besonders Viteszlav Bartunek auf Aussen und Diagonalspieler Raphael Kälin fielen positiv auf und punkteten aus beinahe jeder Position. Zu Satzmitte lag Einsiedeln komfortable sechs Punkte im Vorsprung und auch die späte Einwechslung von Diagonalspieler Noah Eichenberger auf der Gegenseite konnte die Leuchtenstädter nicht mehr retten. Der zweite Satz ging deutlich ans Heimteam.

Keine Euphorie aufgekommen

Während der Zehnminutenpause war die Stimmung exzellent, die Zuschauer stimmten sich geistig bereits auf einen Einsiedler Sieg ein. Doch Volley Top Luzern hatte hier ein Wörtchen mitzureden: Die Gegner kamen wie verwandelt zurück und überzeugten in der neuen
Startaufstellung mit Ben Hensler und Noah Eichenberger plötzlich mit viel Schlagkraft und grosser Präzision. Nun rannten die Einsiedler jedem Ball hinterher und bauten deutlich ab.

Man hoffte anfangs, dass es nur ein Strohfeuer werden würde. Als Luzern jedoch fünf Punkte in Front lag, war die Luft beim Heimteam draussen. Sie wehrten sich nicht mehr gross und gaben den dritten Satz ab. Auch die frühe Einwechslung von Passeur Oliver Ulrich und Diagonalangreifer Martin Wyss für Milanez und Kälin konnten das Ruder nicht herumreissen. Dasselbe Bild bot sich im vierten Satz: Luzern behielt die Zügel fest in der Hand, während sich Einsiedeln schwer tat, ins Spiel zu finden. Nach dem Satzausgleich der dominierenden Gäste stand das Tiebreak an.

Entscheidung vergeben

Der entscheidende Satz startete ausgeglichen, bis 7:7 konnte sich keine Mannschaft von der anderen absetzen. Dann schaltete wiederum Luzern einen Gang nach oben und zog zwei Punkte in Front. Einsiedeln musste riskieren, um aufzuholen, generierte so aber Fehler. Mit einem Punkt des gegnerischen Topscorers Lipscombe ging der letzte Satz und somit der Sieg an Luzern. Nach genau zwei Stunden Spielzeit war der Spuk vorbei – Luzern jubelte und auf Seiten der Einsiedler gab es konsternierte Gesichter. Nach den beiden Startsätzen schien der Sieg zum Greifen nah, wurde den Gastgebern aber jäh wieder entrissen.

In der nächsten Begegnung gilt es, auf den ersten beiden Sätzen aufzubauen und an die eigene Konstanz zu glauben. Wenn die Einsiedler sauber arbeiten, könnten sie den Luzernern Paroli bieten.

Matchtelegramm 

Einsiedeln – Volley Top Luzern 2:3 (28:26, 25:19, 18:25, 20:25, 11:15).

Sporthalle Brüel. – 130 Zuschauer.

VBC Einsiedeln. Denis Milanez (Captain), Oliver Ulrich, Dominik Husi (Libero), Raphael Kälin, Stig Döös Traagstad, Martin Wyss, Matej Prajzler, Jan Lux, Dominik Schnüriger, Viteszlav Bartunek, Linus Birchler. – Coach: Denis Milanez. Assistenten: Philippe Husi, Kurt Steiner. 

Volley Top Luzern. Noah Eichenberger (Captain), Jörg Gautschi (Libero), Peer Harksen, Luca Widmer, Luca Müller, Marcel Häfliger, Frederic Wicki, Ben Hensler, Reto Willimann, Gerrard Lipscombe, Nick Amstutz, Luca Ulrich. – Coach: Lauren Bertolacci. Assistenten: Anes Perezic, Raphael Dürre, Nathalia Roos.